Auf der Suche nach Bergbaugeschichte
Exkursion der Kolpingfamilie Heggen zum Dumberg
- Finnentrop, 23.10.2016
- Von Barbara Sander-Graetz
Barbara Sander-Graetz
Redaktion

Heggen. Zu einer ganz besonderen Exkursion hatte die Kolpingfamilie Heggen eingeladen: Rund zwei Dutzend Interessierte gingen am Samstag, 22. Oktober, zusammen mit Karsten Binczyk, einem Geschichtsforscher aus Lüdenscheid, auf die Suche nach Spuren des alten Kieselschiefer Bergwerks am Dumberg bei Heggen.

Binczyk skizzierte die Geschichte des Bergwerks: Zunächst im Tagebau aktiv, begann man 1939, in den Stollenbau überzugehen. Ab 1942 wurde die Förderung vorübergehend eingestellt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Abbau wieder fortgesetzt, bis er 1973 endgültig eingestellt wurde, da das Material nicht mehr den Ansprüchen genügte. Rund 20 Männer fanden hier im Schichtbetrieb eine Anstellung und verdienten so ihr täglich Brot. 1966 wurde nochmals investiert. Neben dem Stollen wurde eine neue Haspelanlage erstellt. Zuvor wurde das Gestein in der Form, in der es gefördert worden war, per Seilbahn ins Tal gebracht und dort zerkleinert. Mit der Brecheranlage wurde das Gestein an Ort und Stelle zerkleinert. Das fertige Material wurde anschießend direkt zur Produktionsstätte im Tal gefahren.

Eine Seilbahn, eine Aufbereitung für Gesteine, Stollenanlagen und vieles mehr war hier über Jahrzehnte Alltag. Doch heute hat die Natur das Areal zurückerobert. Alte Bilder, Pläne und Kurioses hatte Karsten Binczyk allerdings mit im Gepäck und ließ so die Geschichte lebendig werden. Eine alte Lore im Wald ist dabei einer der stummen Zeugen von damals.
