Weringhausen. Die Kapelle in Weringhausen ist nicht nur Gotteshaus, sondern auch Heimat und Dorfmittelpunkt, wie Elsbeth Flamme, 2. Vorsitzende des Kapellenvereins, erklärt. Am Sonntag, 9. Februar, wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
Den Festgottesdienst um 9.30 Uhr in der Kapelle zelebriert Weihbischof Matthias König. Als Organist fungiert Andreas Flamme, Sohn von Elsbeth Flamme. Anschließend lädt der Kapellenverein zum Beisammensein in die Schützenhalle ein. Zur Unterhaltung tragen die „Stallmusiker“ mit ihrem Debüt-Programm bei.
Schon von außen ist die Kapelle in der Dorfmitte des etwa 440-Einwohner Ortes ein Schmuckstück und das Gelände drumherum gepflegt. Um den ordnungsgemäßen Zustand vor den Messen kümmert sich die Küsterin. Die Reinigungsarbeiten übernehmen die Bewohner der sechs Straßen des Dorfes reihum, halten den Kirchenraum sauber, beseitigen Unkraut und sorgen für den Blumenschmuck.
„Das klappt prima“, zollt Elsbeth Flamme den Helfern ihren Dank und betont, dass jede Straße zweimal im Jahr die Verantwortung für die genannten Dienste übernehme. Elsbeth Flamme ist mindestens einmal wöchentlich vor Ort. Alle zwei Wochen findet eine Messe statt und bei den Andachten fungiert sie als Lektorin. Hat eine Kapelle in der heutigen Zeit überhaupt noch eine Daseinsberechtigung und lohnt sich der Unterhalt?
„Auf jeden Fall“, ist sich die 2. Vorsitzende des Kapellenvereins sicher und macht deutlich, dass die Weringhauser die Kapelle schätzen und regelmäßig an den Gottesdiensten und Andachten teilnehmen. Etwa 25 bis 30 Christen sind stets im Gotteshaus, das etwa 60 Personen Platz bietet. An den hohen Feiertagen, Weihnachten und Ostern und vermutlich auch am Jubiläumstag ist die Kapelle voll besetzt.
1995 fanden umfangreiche renovierungsarbeiten an der Kapelle statt. Erstmals wurden sakrale Fenster mit Motiven aus dem Weihnachtsgeschehen verbaut. Alle Heiligenfiguren wurden restauriert und haben seitdem ihren Platz im Südsauerlandmuseum. In der Kapelle befinden sich detailgetreue Nachbauten. Den Tabernakel gestaltete die Künstlerin Anneliese Schmidt-Schöttler.