Winterabend in der Bauernstube der Plattdeutschen Runde Drolshagen

Nikolaus zu Besuch im Heimathaus


Im Drolshagener Heimathaus hat der erste öffentliche Winterabend der Plattdeutschen Runde stattgefunden. Teil des Programms waren auch das „Limpen Trio“. von privat
Im Drolshagener Heimathaus hat der erste öffentliche Winterabend der Plattdeutschen Runde stattgefunden. Teil des Programms waren auch das „Limpen Trio“. © privat

Drolshagen. Besinnliche Spannung war am Nikolaustag im vollbesetzten Brunnensaal des Heimathauses in Drolshagen zu spüren. Die fast 60 Teilenehmer des ersten, für die Öffentlichkeit gestalteten plattdeutschen Winterabends wussten nicht, welches umfangreiche, weihnachtliche Programm sie erwarten würde.


Die Plattdeutsche Runde unter der Leitung von Gertrud Schneider und Heinz Stachelscheid hatte zu dem Winterabend eingeladen. Den Gästen wurde zweistündiges, vielfältiges und anspruchsvolles Programm geboten. Es wurden Texte bekannter Heimatdichter wie Heinrich Schürholz aus Drolshagen oder Christine Koch aus Bracht, deren Gedichte Heinz Stachelscheid ins Drolshagener Platt übertragen hatte, verlesen.

Ebenso kamen die Lieder von Maria Hütte zu Gehör, die Karl Heipel dezent und gekonnt auf der Gitarre begleitete. Unbestritten waren jedoch die Auftritte des „Limpen Trio“, bestehend aus den Geschwistern Franz-Günther und Heinz Stachelscheid und Christa Schwung, der Höhepunkte des Abends. Zwar blieb in den Melodien und Sätzen der alpenländische Charakter erhalten, doch die Texte waren alle im Drolshagener Platt gehalten.

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Die circa 60 Teilnehmer des Winterabends der Plattdeutschen Runde Drolshagen erwartete ein zweistündiges, anspruchsvolles und weihnachtliches Programm.

Ein Stück authentische Heimatgeschichte kam durch den „Weihnachtsbrief“ von 1941 in die stille Runde. Dieses von Grete Ackerschott an ihren Bruder Hermann an der Kriegsfront geschriebene Gedicht schilderte in gekonnter Reimform, was in der Vorweihnachtszeit in ihrem bescheidenen Haushalt passierte.

Es war auch ein Mutmacher in einer düsteren Zeit und unmissverständlich der Wunsch nach Frieden. Insgesamt 15 Personen trugen die sensibel und poetisch geschriebenen plattdeutschen Texte vor.

Fehlen durfte natürlich nicht der Besuch des Nikolaus. Im hellen Bischofsgewandt richtete er seine Worte an die Anwesenden, die sich unmittelbar an ihre eigene Kindheit erinnerten. Bei einem heißen Apfelpunsch oder einem kühlen Bier ging der Winterabend im Heimathaus gemütlich zu Ende. Wiederholung im nächsten Jahr ist nicht ausgeschlossen.

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