Windkraft: Kommunen wollen gemeinsam planen

Weiche Tabukriterien bringen Diskussion in Stadtverordneten-Versammlung in Schwung


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 von Symbol © Frank Wagner / lia
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Neue Windräder drehen sich noch nicht. Die Diskussion über die Schritte bei der interkommunalen Zusammenarbeit bei der Flächenanalyse zur Windkraftnutzung kommt aber auf Touren. In der Stadtverordneten-Versammlung ging es am Donnerstag, 3. September, um die Kooperation mit Nachbargemeinden bei der Ausweisung von Vorrangzonen für Windkraft-Anlagen.


Das Ziel: gemeinsam Kriterien für die Abwägung entwickeln und einen Teilflächennutzungsplan aufstellen. Bürgermeister Theo Hilchenbach erläuterte den Stand der Gespräche mit den Nachbarorten Olpe, Wenden und Reichshof. Die in Reichshof nahe der Ortsgrenze zu Drolshagen geplanten vier Anlagen könnten nicht gebaut werden, weil das Naturschutzgebiet eine Tabu-Zone sei. Diese großen Anlagen, so Hilchenbach, würden auch nicht die Zustimmung der Stadt finden. Der Bürgermeister wies auch auf das Interesse des Landesbetriebes Wald und Holz hin, staatliche Waldflächen für Windkraft zu nutzen, um die Erträge zu steigern. Er betonte, dass die Planungshoheit bei den Kommunen bleibe müsse.
UDW will Kriterien vorab festlegen
Hilchenbach warb um politische Unterstützung, „verbindliche“ interkommunale Gespräche über die Festlegungen in einem gemeinsamen Teilflächennutzungsplan zu treffen. Dr. Christoph Buchholz (UDW) ging diese Festlegung zu weit. Er plädierte dafür, dass zunächst der Rat gefragt werden müsse und Kriterien für die Festlegungen im Plan bestimmen müsse. Nachdem der Bürgermeister zugesichert hatte: „Es gibt keinen Flächennutzungsplan, dem der Rat nicht zustimmen muss“, ging es zügig zur Abstimmung. Hilchenbach und auch Thomas Gosmann (SPD) hatten darauf hingewiesen, dass man nicht mit starren Festlegungen in die gemeinsamen Gespräche gehen könne. Bei fünf Enthaltungen erhielt der Bürgermeister den Auftrag „zielführende Verhandlungen“ mit Olpe, Wenden und Reichshof aufzunehmen. Danach sollen „weiche Tabukriterien“ für die Windkraft-Vorrangflächen festgelegt werden.
Windkräder bewegen auch Einwohner in Fragestunde
Windkraft war auch das einzige Thema in der Fragestunde für Einwohner. Auf Anfrage teilte Hilchenbach einem Bürger mit, dass der Staatsforst keine Flächen in Drolshagen habe. Es bestand offenbar die Sorge, dass auf diesen Flächen der Bau von Windrädern forciert werden könnte. Eine Bürgerin fragte nach der Definition einer „Kleinsiedlung“. Das könnte wichtig sein hinsichtlich der nötigen Abstände von Windkraftanlagen. Die Antwort soll nachgereicht werden.
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