Wahlkampfauftakt: Peter Biesenbach (CDU) umreißt Ziele seiner Politik
Minister wirbt mit 1000 Arbeitsplätzen für neue Justizvollzugsanstalt
- Drolshagen, 18.08.2017
- Von Rüdiger Kahlke

Drolshagen. Mit dem Schwung des überragenden Ergebnisses der Landtagswahl, das die CDU mit ihrem Kandidaten Jochen Ritter im Mai erzielt hatte, will die Drolshagener CDU auch in den Bundestagswahlkampf starten. Der Ortsvorsitzende Florian Müller hatte die Mitglieder dazu zu einem Vortrag mit dem neuen NRW-Justizminister Peter Biesenbach eingeladen. Dessen Thema: „Worauf es jetzt ankommt: Wie die Justiz in NRW künftig Gefährdern und Islamisten begegnet“.


Justiz, gut gemacht, „ist auch ein Standortfaktor für die Wirtschaft“, sieht Biesenbach sich im Koalitionseinklang, wohl wissend, dass seine Ausführungen bei Wählern keine Euphorie auslösen. Das galt auch für seinen Aufruf, dass der Kreis Olpe sich als Standort für eine neue Justizvollzugsanstalt bewerben sollte. Der Minister stellte dafür 1000 neue Arbeitsplätze in Aussicht. Für die CDU-Mitglieder in der „Brücke“ keine begeisternde Idee.
Bessere Kooperation könne terroristische und extremistische Gefährder besser erkennen und eine Verfolgung erleichtern. Um einen Gefährder lückenlos zu bewachen, bedürfe es 27 Einsatzkräfte. Etwa ein Drittel der rund 1000 Gefährder und Unterstützer lebe in Nordrhein-Westfalen. Der Staat stoße hier auch an Grenzen. „Die Gesellschaft ist gefragt, junge Menschen einzubinden“, meinte der Minister mit Blick auf die mögliche Radikalisierung von ausgegrenzten jungen Leute.

„Mit einem guten Justizminister kann man keine Wahlen gewinnen, aber mit einem schlechten Justizminister Wahlen verlieren“, hatte er eingangs analysiert und damit seine Position sachlich-nüchtern eingeschätzt. Die Anregung „Machen Sie gute Politik“ nahm er aus Drolshagen gerne mit, um sich „die Anrede „Minister“ zu verdienen. Wahlkampfschwung vermittelte der sachbezogene Minister Biesenbach nicht.
Aber der Wahlkampf fängt gerade erst an und an der Wiederwahl von Matthais Heider schien ohnehin niemand zu zweifeln. Der hatte schon im Grußwort gelobt: „Drolshagen ist für uns immer ein sehr, sehr gutes Pflaster“. Jetzt, mit CDU-geführter Landesregierung, werde man auch in Berlin eine weitere Stimme an der Seite der CDU haben.

