Wälter-Briefe zeichnen Bild der Kriegslage in Drolshagen
Geschichtswerkstatt legt neuen Band vor
- Drolshagen, 17.11.2018
- Von Rüdiger Kahlke
Drolshagen. Während des Ersten Weltkrieges hatte der frühere Pastor Franz Wälter wöchentlich Briefe an die Drolshagener Soldaten geschrieben. Die Sammlung von Schriftstücken hat die Geschichtswerkstatt des Heimatvereins Drolshagen aufgearbeitet. Am Mittwoch, 14. Januar, haben die Autoren das Ergebnis vorgestellt. „Nun muss ich Dir wieder Trauriges melden“ ist der Titel des 249-seitigen Buches.
„Mittwoch, den 10. Oktober, morgens 9 Uhr, läutete das Glöcklein auf dem kleinen Turm längere Zeit - zum letzten Male - , dann wurde es heruntergeholt und unter Begleitung vieler Kinder zum Bahnhof gefahren.“ Zum Einschmelzen. Der Brief vom 14. Oktober 1917 zeigt den Drolshagener Soldaten im Feld, dass der Krieg auch in der Heimat Spuren hinterlässt.
Anlass für die Herausgabe der Wälter-Briefe ist das Kriegsende vor 100 Jahren. Ausgangspunkt waren zwei Aktenbündel des früheren Ortsheimatpflegers Felix Stahlhacke. Die mehr als 130 Blätter mit dem Titel „Min Draulzen“ gelangten im Sommer 2016 in die Hände des Heimatvereins. Sie zeigen auch, wie Seelsorge im Krieg verstanden wurde – als Trost.
Kurz & knapp
- 132 Wälter-Briefe umfasst die Sammlung des Heimatvereins.
- 18 dieser Briefe stammen von Pfarrer Maiworm und sind in plattdeutscher Sprache gehalten. Sieben Briefe stammen von Pfarrer Berghof, der als Lazarettpfarrer in Drolshagen tätig war..
- Der 5. Band der „Drolshagener Geshichten“ ist in einer Auflage von 250 Stück erschienen. Preis: 17,90 Euro.