Was letztlich konsequent war, wurde als unfaires Druckmittel gewertet. Dabei hatte Ulrich Stahl folgerichtig seinen Rücktritt als Vorsitzender des Stadtsportverbandes erklärt, nachdem er mit seinem Vorschlag den Verband aufzulösen, gescheitert war. Stahl hatte für sich Bilanz gezogen und war zu dem klaren Schluss gekommen: Der Stadtsportverband hat keine Funktion mehr, ist überflüssig. Also gehen.
Dass die Mitglieder, auch die, die Krokodilstränen über Stahls Vorschlag vergossen, nicht in der Lage waren, einen Kandidaten für den vakanten Posten des 2. Vorsitzenden zu nominieren, war ein Offenbarungseid. Wer den Stadtsportverband als Bindeglied und Ansprechpartner erhalten will, muss auch bereit sein zu investieren - "Menpower" in diesem Fall.
Dass Stahl das Amt dennoch bis September weiterführt, weist ihn als Teamplayer aus. Er will nichts kaputt machen. Aber: jetzt sind die, die den Verband erhalten wollen, in der Pflicht, sinnvolle Vorschläge machen und Personal zu stellen. Nach der Sitzung am Donnerstag ist eher davon auszugehen, dass es ein Tod auf Raten sein wird.
Ulrich Stahls Argumenten hatte niemand etwas Überzeugendes entgegenzusetzen. Nur fordern und sich wegducken, überzeugt jedenfalls nicht.