„Stimmwerk“ tritt in Pfarrkirche auf

Standing Ovations des Publikums


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Drolshagen. Nach Stationen in den Kirchen von Dünschede, Rhode, Bilstein und Meggen veranstaltete der Chor „Stimmwerk“ der Werthmann-Werkstätten sein fünftes Konzert am Sonntag, 23. Oktober, in der Drolshagener Pfarrkirche St. Clemens. „Danke, dass Sie den Gästen schöne Stunden der Musik schenken“, sprach Drolshagens Pfarrer Markus Leber den Mitgliedern von „Stimmwerk“ und den Gastchören Dank aus.


„Ich freue mich, dass die Kirche rappelvoll ist. Genauso habe ich es mir gewünscht, und für diese Wertschätzung bin ich besonders dankbar“, freute sich Andreas Mönig, Leiter der Werthmann-Werkstätten, über die sehr große Resonanz der Besucher. „Dass der Chor, der im vergangenen Jahr sein zehnjähriges Bestehen feierte, so gut ist und sich in der Region einen Namen gemacht hat, verdanken wir vor allem Tatjana Hundt und Karl-Heinz Wortmann“, dankte er den musikalischen Leitern.

Bei den Darbietungen des Songs „Weit, weit weg“ , des Spirituals „Lord, I want to be a Christian“, des Soundtracks „Can you feel the love tonight“ aus dem bekannten Musical „König der Löwen“ von Elton John und des bekannten Hits „Dieser Weg“ von Xavier Naidoo war die Freude der „Stimmwerk“-Mitglieder beim gemeinsamen Singen deutlich spürbar. Frank Bröcher, Martin Kraemer, Tobias Witz, Michaela Kleinsorge, Yvonne Lennig, Astrid Weyts und Melanie Pohl hatten sogar den Mut, als Solisten vor großem Publikum zu singen. 
Gelungenes Projekt
 „Stimm steht für Stimme, Werk steht für Werkstatt, die Arbeit, Teilhabe und Inklusion ermöglicht“, gab der Werkstattleiter eine Erklärung zum Chornamen ab. Wie auch die Besucher erlebten, hat sich die Chorgründung als äußerst gelungenes Projekt erwiesen. Denn gerade behinderte Menschen erführen durch die musikalische und damit rhythmische Erziehung, die Musik, Bewegung und Sprache verbindet, eine ganzheitliche Förderung. Neben der Anregung der Sensomotorik, Kognition und Affektivität werden durch die Emotionen, die Wahrnehmung, das Denken, die Sprache, und die Konzentration auch die Motorik, das Sozialverhalten und die Persönlichkeitsentwicklung positiv verändert. Der große Applaus des Publikums war für die Akteure besonders erfreulich, trage er doch zur Steigerung des Selbstbewusstseins bei.

Gern hatte sich der Chor an St.-Clemens aus Drolshagen bereit erklärt, im Jahr des 250-jährigen Jubiläums „Kirchenmusik an St.-Clemens am Konzert von „Stimmwerk“ mitzuwirken. Die Sänger würdigten unter Leitung von Musikdirektor GDB Maurizio Quaremba mit den Liedern „Schau auf die Welt“ und „Preiset Gott, der unser aller Leben“ die Schönheit der Schöpfung.
Trommelgruppe betritt Bühne
Dann brachte die Trommelgruppe „Jambo“ der Werthmann-Werkstätten Schwung in die Drolshagener Pfarrkirche. „In der Werkstatt in Attendorn wurde der Chor Stimmwerk gegründet, in Olpe gibt es ein Theaterprojekt und in Lennestadt konnten wir durch Unterstützung von Karl-Heinz Wortmann – er ist Lehrmusiktherapeut an der Uni Siegen – die Trommelgruppe ins Leben rufen“, machte Andres Mönig auf die verschiedenen Mitmach-Projekte in den Werkstätten aufmerksam.

Auch das Trommeln bringt viele Fördermöglichkeiten wie etwa die Entfaltung der Kreativität, die Steigerung des Selbstwertgefühls, der Konzentrationsfähigkeit und der sozialen Sensibilität sowie die Anregung der Körperbeherrschung, Bewegungskoordination und Motorik mit sich. Und dass es den Trommlern Spaß macht, erlebten die Besucher in der Drolshagener Kirche sicht- und hörbar.
Interpretationen namhafter Bands
Zum abwechslungsreichen Konzertprogramm trug auch der Gemischte Chor „Da Capo“ aus Lütringhausen unter Leitung von Chordirektor FDB Bernd Schneider bei, der die Tophits „Tage wie diese“ von den „Toten Hosen“ und „Alles nur geklaut“ von den „Prinzen“ präsentierte.

Nachdem Theodoros Pagonakis aus Olpe an der Sologitarre warme Klänge in die Pfarrkirche gezaubert hatte, betraten erneut die Sängerinnen und Sänger von „Stimmwerk“ den Altarraum und präsentierten das unter die Haut gehende „Hallelujah“ von Leonard Cohen und die Ballade „You raise me up“. „Ein Hoch auf uns“ - der bekannte Song von Andreas Bourani - war nach diesem Programm die finale Aussage. Im Finale kamen nochmal alle Akteure des Konzertabends zusammen und verabschiedeten sich mit dem passenden Titel „Bye, Bye, Good Bye“ von einem begeistert applaudierenden Publikum.
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