Stadtbad-Sanierung in Drolshagen soll 7,5 Millionen Euro kosten

Gutachten ist Thema im Ausschuss


  • Drolshagen, 20.11.2020
  • Politik
  • Von Rüdiger Kahlke
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    Rüdiger Kahlke

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 von Christine Schmidt
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Drolshagen. Das Stadtbad soll saniert werden. Das empfiehlt der Gutachter der Stadt Drolshagen. Mit Kosten von 7,5 Millionen Euro ist eine Sanierung deutlich günstiger als ein Neubau, heißt es in der 59-seitigen Expertise. Das Gutachten, Kostenpunkt 30.500 Euro, und die daraus resultierende Entwicklung eines mittelfristigen Sanierungskonzeptes wird kommenden Dienstag, 24. November, auch Thema im Ausschuss „Stadtentwicklung und Umwelt“ sein.


Damit wird das Thema auch zum Gegenstand öffentlicher Diskussion. Der Arbeitskreis Stadtbad hatte sich bereits am 9. November in einer Videokonferenz mit den Gutachten beschäftigt, das vom Energiebüro Schaumburg in Marienheide erstellt worden war.

Der Auftrag dazu war vor zwei Jahren erteilt worden. Der Gutachter hatte bereits im November 2019 einen Zwischenstand präsentiert und dabei darauf hingewiesen, dass weitere Detailuntersuchungen nötig seien. Die Ergebnisse liegen seit Jahresmitte vor, so die Verwaltung in ihrer Ausschuss-Vorlage.

2,8 Millionen Euro für das Bauwerk

Größte Posten bei der Sanierung sind laut Gutachten der Aufwand fürs Bauwerk (Baukonstruktionen) mit 2,8 Millionen Euro und die technischen Anlagen mit 2,5 Millionen Euro. Dabei lassen die Experten keinen Zweifel aufkommen, dass das Stadtbad „dringend sanierungsbedürftig“ ist. Einige Mängel „müssen zeitnah behoben werden“ heißt es weiter in den Empfehlungen.

Das Gros der Mängel könnte am sinnvollsten „im Rahmen einer Kernsanierung“ abgestellt werden. Einen Neubau, der mit 11,5 Millionen Euro veranschlagt wird, hält der Gutachter nicht für sinnvoll.

„Bedürfnisse hinterfragen“ Vorgeschlagen wird zudem, vor einer Entscheidung pro Sanierung „die wirklichen Bedürfnisse der Nutzer“ nochmals zu hinterfragen und die Aufgaben des Bades angesichts der „veränderten Bäderlandschaft der Region“ neu zu diskutieren. Damit könnten gegebenenfalls bei der Sanierung neue Einsparpotentiale erschlossen und das Bad besser an die Bedürfnisse der Nutzer und die finanziellen Möglichkeiten der Stadt angepasst werden.

Zeitplan setzt vier Jahre an

Für die Sanierung setzt das Gutachten ab Ratsbeschluss einen Zeitraum von etwa vier Jahren an, inklusive Planung und Ausschreibung. Von einem Hinausschieben der Entscheidung, etwa angesichts der finanziellen Lage durch die Corona-Krise, wird abgeraten – Weitere Bauschäden seien zu erwarten - und damit auch höhere Kosten.

Schätzungen seien schwierig, die Konstruktion könne vermutlich noch drei bis vier Jahre weiter betrieben werden. Die Lage des Bades bewertet der Gutachter als positiv und attraktiv. „Der Neubau ist daher weder unter wirtschaftlichen noch unter klimapolitischen Gesichtspunkten zu befürworten“, heißt es im Gutachten auch mit Blick auf den Klimawandel.

Schnelle Entscheidung nicht zu erwarten

Für die Sanierung werden zudem zwei Optionen vorgestellt. Einmal geht es um die Verkleinerung des Bades (Rückbau des getrennten Nichtschwimmerbeckens und Verbleib eines nur kleinen Planschbeckens). Zweite Variante ist der Rückbau zu einem Bad ausschließlich für Lehr- und Sportzwecke mit deutlich geringeren Investitions- und Betriebskosten.

Eine Sanierung auf dem vorgeschlagenen Standard erlaubt nach Ansicht des Gutachters „den Weiterbetrieb des Bades für mehrere Jahrzehnte mit vergleichsweise geringen Betriebs- und Instandhaltungskosten.“

Mit dem weiteren Vorgehen wird sich zudem der „Arbeitskreis Stadtbad“ beschäftigen, so Kämmerer Rainer Lange. Eine kurzfristige Entscheidung sei nicht zu erwarten. Zunächst solle der Arbeitskreis die verschiedenen Optionen prüfen. Vor einiger Zeit ist zudem der Vertrag mit der Lenne-Therme als Betreiber des Bades verlängert worden. Der Vertrag geht bis Ende 2023. Dann sollte klar sein, wie es mit dem Bad weitergeht.

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