Seit 200 Jahren gibt es die Drolshagener Wallfahrt nach Marienheide

Blütezeit nach dem 2. Weltkrieg


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Die Pilgergruppe auf ihrem Weg zur Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung in Marienheide. von privat
Die Pilgergruppe auf ihrem Weg zur Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung in Marienheide. © privat

Drolshagen. Zu den traditionellen Veranstaltungen im Kirchspiel Drolshagen gehört die einmal jährlich stattfindende Fußwallfahrt zum Gnadenbild „Trösterin der Betrübten“ in der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung in Marienheide. Im Jahr 1824, also vor 200 Jahren, machten sich erstmals einige Frauen auf den Weg nach Marienheide. Damit legten sie den Grundstein der bis heute bestehenden Wallfahrt.


In den darauffolgenden Jahren schlossen sich immer mehr Pilger an. Auf Veranlassung des damaligen Landdechanten Joseph Gördes, der von 1845 bis 1867 als Pfarrer in Drolshagen tätig war, wurde schließlich der Ausgangsort der Prozession in die Pfarrkirche nach Drolshagen verlegt, von wo aus diese auch heute noch startet.

Selbst in den Zeiten des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges wurde die Wallfahrt ununterbrochen durchgeführt. Die Hochzeit der Wallfahrt bildete die Nachkriegszeit, in der sich mündlichen Überlieferungen zufolge sonntags mehr als 500 Pilger aufmachten, um den Heimweg von Marienheide nach Drolshagen anzutreten.

Die Wallfahrtskirche Marienheide. von privat
Die Wallfahrtskirche Marienheide. © privat

Die Drolshagener Wallfahrt nach Marienheide wird ehrenamtlich organisiert. Dies ist sicherlich ein Grund dafür, dass es so gut wie keine Dokumentationen dazu gibt. Schriftliche Aufzeichnungen über Teilnehmerzahlen oder die Wegführung aus alten Zeiten sind nicht bekannt.

Seit etwa einem halben Jahr plant ein Organisationsteam das Jubiläumsjahr. Eine erste Veranstaltung fand zwei Wochen vor Ostern statt. Rund 50 aktive sowie vor allem ehemalige Pilgerinnen und Pilger folgten der Einladung ins Heimathaus, um ihre „Geschichten“ rund um die Wallfahrt weiterzugeben.

Das Gnadenbild „Trösterin der Betrübten“ in der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung in Marienheide. von privat
Das Gnadenbild „Trösterin der Betrübten“ in der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung in Marienheide. © privat

Rätselraten gab es um eine alte Fahne der Pilgergemeinschaft, die der aktuelle Wallfahrtsleiter mitgebracht hatte. Sie ist eines der wenigen Zeugnisse aus alten Zeiten, zu dem es aber leider keine genaueren Informationen gibt. Eine Pilgerin hatte einen etwa 30 Jahre alten Zeitungsartikel aus den 1990er-Jahren mitgebracht, in dem von einer Fahne die Rede war, die „zuletzt 1905 die Kirche geschmückt hatte“. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich dabei um genau diese Fahne handelt.

Die Jubiläumswallfahrt „200 Jahre Marienheide“ findet Samstag und Sonntag, 13./14. Juli, statt. Um auch Ehemaligen die Möglichkeit zu geben, an den Feierlichkeiten in Marienheide teilzunehmen, wird am Samstag ein Bus zwischen Drolshagen und Marienheide eingesetzt. Außerdem ist am Sonntag ein gemütlicher Ausklang nach der Abschlussandacht im Drolshagener Pfarrgarten geplant.

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