Rat Drolshagen verabschiedet Haushaltsplan 2018 einstimmig
Stadtverordnete kritisieren Kreis als „Selbstbedienungskörperschaft“
- Drolshagen, 01.02.2018
- Von Rüdiger Kahlke

Drolshagen. Einstimmig hat die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 1. Februar, den Haushaltsplan für 2018 verabschiedet. Erleichtert zeigten sich die Sprecher der Fraktionen, dass die Stadt nicht mehr der Haushaltssicherung unterliegt und den Fehlbetrag von geplanten 527.000 Euro aus der Ausgleichsrücklage decken kann.

Allgemein kritisiert wurde der Anstieg der Kreisumlage um 600.000 Euro. Die Fraktionssprecher appellierten an die Kreistagsabgeordneten, hier auf mehr Sparsamkeit zu achten. Lob gab es dafür, dass keine Steuererhöhungen kommen.

Handlungsbedarf sah der CDU-Sprecher auch beim Stadtbad. 30.000 Euro sind für Untersuchungen hinsichtlich notwendiger Instandhaltungsmaßnahmen eingeplant. Die Stadt, so Melcher, sollte ihren Bürgern „mehr als nur Wohnraum und Arbeitsplätze“ bieten. Auch wenn der Stellenplan um eine Position aufgestockt worden sei, sei man „auf einem guten Weg“.

Neben der Kreisumlage hatte der UDW-Sprecher auch die Kosten für abgelehnte Asylbewerber und Flüchtlinge im Fokus. Die für 2018 geplanten Aufwendungen überstiegen den schon für 2017 defizitären Planansatz um nochmals 430.000 Euro. Hier sah Buchholz das Land in der Pflicht, die Kommunen zu unterstützen. Einsparpotenziale sieht die UDW allenfalls bei Investitionen für den Bauhof, „wenn hier einmal eine Zusammenarbeit mit anderen Kommunen möglich wäre“. Buchholz drängte darauf, 20.000 Euro für die Suche nach Wohn-Konzepten zur Verfügung zu stellen. Dies sei eine „notwendige Investition in die Zukunft“. Neben der Sorge um Flüchtlinge dürften die Bedürfnisse der heimischen Bevölkerung nicht vergessen werden. Kritik übte er an baulichen Auswüchsen, die das Stadtbild störten. Hier sollte die Stadt ihren Beurteilungsspielraum besser nutzen.

In Sachen Umweltschutz kündigte Gosmann einen Antrag zum CO2 -neutralen Autofahren an. Angesichts der anstehenden Aufgaben und Investitionen mahnte die SPD ein Leitbild für die Stadt an. Axel Gosmann zeigte sich angesichts der neuen Debattenkultur zuversichtlich, dass „noch viel mehr für Drolshagen möglich“ sei.
Dass man mit der Haushaltsentwicklung „Glück“ gehabt habe, wollte Bürgermeister Ulrich Berghof nicht so stehen lassen. Mit den Steuererhöhungen in den Vorjahren und dem Sparkurs habe man auch Mut bewiesen. Die Maßnahmen seien zudem mit großem Verständnis aufgenommen worden, lobte er die Drolshagener. Berghof bekräftigte, weiter nach Möglichkeiten interkommunaler Zusammenarbeit zu suchen. Es sei nicht einzusehen, dass alle das „das Gleiche tun, aber in unterschiedlichen Büros.“ Für sein Anliegen wolle er weiter nach Partnern suchen.
Im Zuge der Überarbeitung der Regionalplanung werde auch das Thema „Gewerbegebiete“ wieder auf die Tagesordnung kommen, kündigte der Bürgermeister an.
Kurz & knapp
- Die Stadt plant im laufenden Jahr knapp 4,6 Mio. Euro für Investitionen ein.
- 1,85 Mio. Euro müssen davon über Kredite finanziert werden.
- Die Steuereinnahmen werden mit 17,4 Mio. Euro angesetzt und liegen damit so hoch wie noch nie.
- Gut 547.000 Euro müssen nach derzeitigen Stand aus der Ausgleichrücklange entnommen werden, um den Haushalt 2018 auszugleichen.