„Plattdütse Runde“ Drolshagen glänzt auf Plattdeutschem Tag in Cobbenrode

Bekenntnis zur heimischen Mundart


Plattdütse Runde Draulzen auf dem 27. Plattdeutschen Tag in Cobbenrode. von privat
Plattdütse Runde Draulzen auf dem 27. Plattdeutschen Tag in Cobbenrode. © privat

Drolshagen/Cobbenrode. So etwas hatte es in der Geschichte des Plattdeutschen Tages, der seit 1996 jährlich im historischen Sterschultenhof in Cobbenrode veranstaltet wird, noch nicht gegeben: Gleich zwölf Mitglieder der „Plattdütsen Runde Draulzen“, die diesmal für die Gestaltung des Programms verantwortlich zeichnete, trugen in perfektem Dräulzer Platt „Vertelleker, Döineker, Gedichte un Leier“ vor, kurze Erzählungen, Schwänke, Gedichte und Lieder also.


Zu Beginn begrüßten Markus Hiegemann von Radio Sauerland und Michael Kronauge als Vorsitzender des Sauerländer Heimatbundes die mehr als 70 plattsprechenden Gäste aus Nah und Fern, die sich in der urgemütlichen Diele des unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Bauernhofs eingefunden hatten. Das engagierte „Team Heimat“ des Cobbenroder Heimat- und Fördervereins hatte den Saal wieder aufs Feinste herausgeputzt und übernahm auch die Bewirtung.

Die bis auf den letzten Platz gefüllte Diele im Stertschultenhof. von privat
Die bis auf den letzten Platz gefüllte Diele im Stertschultenhof. © privat

Heinz Stachelscheid stellte in einer Präsentation seine Heimatstadt und die „Plattdütse Runde Draulzen“ vor, die am 27. August 1979 von Maria Hütte und Regine Nebeling aus der Taufe gehoben wurde und damit bald ihr 45-jähriges Gründungsjubiläum feiern kann. Seit 2015 leitet Gertrud Schneider die Runde, deren Mitgliederzahl seitdem von 15 auf 40 angewachsen ist.

Und so trugen Marianne Bieker, Margret Deimel, Monika Wurm, Rolf Bieker, Irene Maiworm, Dorothee Wolf, Gabriele Neuhaus und Gerda Kaderbach Gedichte des Drolshagener Heimatpoeten Heinrich Schürholz und Geschichten aus der Feder von Joseph Börsch vor, bevor Jutta Nebeling und ihre Schwester Bruni Püttmann in einem Schwank von Felix Stahlhacke die „Houmas ut d´r Äiwigkeit“ (Omas aus der Ewigkeit) auferstehen ließen und die Lachmuskeln des Publikums strapazierten.

Für viel Spaß sorgten die Omas aus der Ewigkeit beim 27. Plattdeutschen Tag in Cobbenrode. von privat
Für viel Spaß sorgten die Omas aus der Ewigkeit beim 27. Plattdeutschen Tag in Cobbenrode. © privat

Unterbrochen wurden die Vorträge immer wieder von Liedern in Dräulzer Platt, zu denen Berthold Grütz am „Quettebühl“ (Akkordeon) aufspielte und die von allen Anwesenden begeistert mitgesungen wurden. Zum guten Schluss spielte das Vorstandstrio, bestehend aus Gertrud Schneider, Jutta Nebeling und Heinz Stachelscheid, noch den Sketch „Dai Doupe“ (die Taufe), der ebenfalls für viele Lacher sorgte.

Dr. Werner Beckmann, der Leiter des Sauerländer Mundartarchivs, bedankte sich bei allen Beteiligten dafür, dass sie die Niederdeutsche Sprache pflegen und ermunterte alle, dieses hohe Kulturgut auch weiterhin am Leben zu erhalten und sich für die heimische Mundart einzusetzen. Mit dem gemeinsamen Verzehr der von den Cobbenroder Heimatfreunden vorbereiteten „Iärftenzoppe met Woust“ (Erbsensuppe mit Wurst) fand die zweistündige Veranstaltung auch kulinarisch einen gelungenen Abschluss.

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