Mövchen-Markt seit 15 Jahren Zuschauermagnet in Drolshagen

Schildkröten und weitere kleine Schätze in großen Wühlkisten


Bei Anton Burghaus und seinem Angelzubehör bisschen etliche Besucher des Mövchen-Marktes an. von Rüdiger Kahlke
Bei Anton Burghaus und seinem Angelzubehör bisschen etliche Besucher des Mövchen-Marktes an. © Rüdiger Kahlke

Drolshagen. „Willkommen“ – mit dieser Beschriftung ist der violette Metall-Wimpel eine nette Begrüßung. Dank des Erdspießes lässt er sich auf so aufstellen, dass er als Wegweiser dient. Melanie Kluger-Roll bot ihn an ihrem Stand auf dem Mövchen-Markt am Sonntag, 7. Mai, in Drolshagen an. Außerdem im Angebot hatte sie etliche Deko-Artikel für den Außenbereich, wofür sie zuvor „sämtliche Schränke ausgemistet“ hatte. Nach schleppendem Start lief es ganz gut. „Es hat sich gelohnt“, war ihre Bilanz, bevor der Regenguss kam.


Am Nachbarstand bot Liv (6) Kinderbücher, Puppen und Puzzles an. Die junge Verkäuferin hatte ebenfalls gute Geschäfte gemacht und ihr Portemonnaie gut gefüllt.

Kistenweise Figuren aus Überraschungseiern: Am Stand der Geschwister Justine und Linus Stupperich knieten die Besucher und wühlten in den Boxen. Eine Kundin suchte nach Schildkröten - und wurde fündig. Die Panzerträger gab es gleich in mehreren Variationen. Die Stupperich-Geschwister hatten den Dachboden nach altem Krimskrams durchforstet und waren erstmals beim Mövchen-Markt dabei.
Feste Größe im Veranstaltungskalender
Der Markt ist inzwischen eine feste Größer im Drolshagener Veranstaltungskalender. „Ursprünglich“, erinnert sich Regine Rottwinkel vom Stadtmarketing, war der Markt dafür gedacht, „Restbestände aus Geschäften loszuwerden.“ Aber weil die Drolshagener gerne mitmachten, wurde aus dem „Abverkauf“ ein Kram-Markt für alle. „Das kommt gut an,“ bilanziert Rottwinkel.

Der Markt läuft schon seit 15 Jahren schätzt Conny Hundt von der Aktionsgemeinschaft, die den Mövchen-Markt jeweils Ende April, Anfang Mai organisiert. Noch am Morgen hatten einige Anbieter abgesagt, die eigentlich einen Standplatz reserviert hatten. Ob die Wetteraussichten dabei eine Rolle gespielt haben, konnten die Veranstalter nur vermuten.
Bei Angelsachen bissen Kunden an
Die, die da waren, Alt und Jung, ließen sich die Laune nicht verderben. Einige Besucher bissen auch bei Anton Burghaus (65) an. Er angelt seit mehr als 35 Jahren. Auf seinem Tapeziertisch fanden sich reichlich Angelrollen und Köder. „Im Laufe der Zeit kommt immer was dazu“, sagt er. Jetzt hat er „mal Luft gemacht“ und freut sich, dass er schon vor dem offiziellen Start um 11.00 Uhr sein Standgeld verdient hatte. Gegenüber, bei Anton Müller (80), lief es nicht ganz so gut. Ein Dia-Projektor, Schwingschleifer und Schlagbohrer warteten am Nachmittag noch auf Kundschaft. Damals, noch im eigenen Haus, hatte er all die Gerätschaften angeschafft, die er jetzt nicht mehr braucht. Zumindest was den Projektor anging, war er skeptisch, dass dafür noch Bedarf bestand. Jetzt, mit Internet und all dem technischen Kram. Da musste der Rentner dann passen. Dia-Abende, die kennen die Jüngeren nur noch aus Erzählungen.
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