Mehr sozialer Wohnungsbau - UDW und SPD in Drolshagen legen Wunschliste vor
Etatdebatte mit Hauch von Wahlkampf
- Drolshagen, 31.01.2020
- Von Rüdiger Kahlke
Drolshagen. Bei der Haushaltsdebatte im Stadtrat Drolshagen am Donnerstagabend, 30. Januar, hatte CDU-Fraktionschef Georg Melcher schon das nächste große Thema im Blick: den Kommunalwahlkampf. Dass er sich schon im Wahlkampf-Modus befindet, machten seine Ausführungen zu den Straßenbaubeiträgen deutlich.
Dennoch war Sachlichkeit angesagt. Melcher zog eine positive Bilanz der Ratsarbeit. Mit dem Verkauf der Turnhalle Am Buscheid habe sich die Stadt von Ballast befreit, ohne den Hallensport zu beeinträchtigen. Beim Stadtbad zögen alle Fraktionen an einem Strang. Er verteidigte die hohen Planungskosten im Haushalt als Grundlage für künftige Investitionen.
Einen Klimawandel gibt es auch in Drolshagen. Axel Gosmann, Fraktionschef der SPD, bewertet den positiv: „Das Klima zwischen den Fraktionen ist spürbar besser geworden“ Die Harmoniebekundungen endeten aber beim Blick auf die mehr als eine halbe Million Euro Planungskosten im Haushalt. „Luftschlösser kann jeder bauen, aber nicht finanzieren“, warnte Gosmann. Zudem wies er auf Mängel vorhandener Gutachten hin.
Neben sozialem Wohnungsbau machte Gosmann auch Defizite beim Klimaschutz aus. Nötig sei, entsprechende Fördermöglichkeiten zu nutzen. Er bemängelte zudem, dass der Marktplatz noch nicht behindertengerecht gepflastert sei oder die Beleuchtung am Radweg nach Hützemert noch fehle. Weil „ein klarer Masterplan“ für Kreditaufnahmen und Investitionen fehle, stimmte die SPD dem Haushalt nicht zu.
Zu den Forderungen der UDW gehört die Planung einer neuen Wohnanlage für Flüchtlinge und wohnungslose Menschen, die in der Kernstadt liegen sollte. Wie die SPD hält auch die UDW „Wohnraum für finanziell schwächere Menschen“ für zwingend erforderlich. Auch Wintersohl forderte mehr interkommunale Zusammenarbeit. Der UDW fehlt im Haushalt der Posten Klimaschutz. Sie fordert, „bei sämtlichen Neubauten und Sanierungen dem Klimaschutz Vorrang vor ästhetischen Aspekten einzuräumen“.
Klimaschutz ist für die UCW offenbar kein Thema. Fölting stichelte gegen Kommunen, in denen „der sogenannte Klimanotstand“ ausgerufen worden ist. Drolshagen sei nicht „der Nabel der Welt, dass wir uns hier mit Notstandappellen aufhalten sollten“, meinte der UCW-Sprecher. Er stand mit dieser Einschätzung in der Haushaltsdebatte allein.