Lesung mit Maria Hagenschneider „Tage voller Leben“

Drolshagen. „Ich hätte niemals erwartet, dass es eine solche Stille bei 70 Personen geben könnte“, schrieb die Autorin Maria Hagenschneider noch in der Nacht nach der Lesung an den Heimatverein für das Drolshagener Land, unmittelbar nach ihrer Heimkehr. Damit war die Atmosphäre gemeint, die den Vortragssaal im Heimathaus durchzog, als sie aus ihrem Buch „Tage voller Leben“ las.

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Schon der Text des Buches atmet Authentizität, bleibt diskret und ist dennoch offen. Als Maria Hagenschneider aber ihre Erfahrungen immer in dem liebevollen Ton der „Du-Anrede“ an ihren verstorbenen Mann Klaus mit oft leiser, aber klarer Stimme vortrug,  konnten die Zuhörer an dem Prozess des Abschiedsnehmens  und des gemeinsamen Wachsens auf den Tod hin teilhaben. Es war ein Abend voller Ehrlichkeit in Wort und Person, wie sie nur nach intensivem Durcharbeiten schmerzvoller Erfahrungen zustande kommt.

Aus dem weiten Umkreis waren die Zuhörer am Montag, 22. Mai, ins Heimathaus Drolshagen gekommen. Viele der Gäste kannten die in Hünsborn geborene Autorin, zum Teil noch aus ihren eigenen Kinder- und Jugendtagen. So gab es auch in den Pausen und in gemütlicher Runde neben den ernsten Gesprächen zum vorgelesenen Text so manches überraschendes Wiedersehen.

Menschen zu Wort kommen lassen

Walter Wolf vom Vorstand betonte in der Einführung zu der Lesung auch, dass es der Heimatverein für das Drolshagener Land, als eine seiner Aufgaben sieht, Menschen aus der Region in ihrem eigenen Anliegen zu Worte kommen zu lassen, auch mit ihren Grenzerfahrungen. Wichtig sei dem Heimatverein für das Drolshagener Land auch die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Verbänden, wie in diesem Fall mit der Buchstube Heinrich Bone KÖB, der Buchhandlung Nierhof und Camino vom Caritasverband für den Kreis Olpe.

Für die ambulante Hospizarbeit in Drolshagen und Olpe ging auch anschließend für eine Spende im wörtlichen Sinne „der Hut 'rum“. Über 500 Euro kamen zusammen, die an die Koordinatorin Katharina Schmidt vom Hospizdienst der Caritas übergeben wurde. Diese bedankte sich bei der Autorin und dem Heimatverein und stellte kurz und prägnant die ambulante Hospizarbeit vor. Die Autorin hatte auf ein Honorar zugunsten der regionalen Hospizarbeit, deren Belange ihr ein großes Anliegen sind, verzichtet.

Es war schon fast Mitternacht, als sich die letzten Gäste und die Autorin nach intensiven Gesprächen in der Gaststube des Heimathauses nach einem eindrucksvollen Abend wieder auf den Heimweg machten.