Laumann im Gespräch mit Gastronomen: Angst vor dem Winter
NRW-Gesundheitsminister will Weihnachtsmärkte ermöglichen
- Drolshagen, 08.09.2020
- Von Rüdiger Kahlke
Drolshagen. Angst vor dem Winter. Die beschäftigt die Gastronomen in Drolshagen. Das wurde beim Gespräch mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Montagabend, 7. September, deutlich. Auf Initiative des CDU-Stadtverbandes Drolshagen tauschten sich die Gastronomen, eine der von der Pandemie am stärksten betroffenen Branchen, im Vereinshaus Iseringhausen mit dem Minister aus.
Die Gastronomie-Vertreter machten deutlich, dass mit dem Lockdown im März auch bis zu 70 Prozent der Umsätze weggebrochen seien. Durch den Sommer habe man mit der Außengastronomie einen Teil der Verluste auffangen können. Die bange Frage war: Was wird im Winter, wenn der Bereich wegbricht und im Innenbereich Abstände eingehalten und Gästezahlen reduziert werden müssen?
Winfried Christ (Backhaus-Cafe) hatte versucht, den Backbetrieb offen zu halten und die Außengastronomie ausgebaut und so teilweise deutlich höhere Gästefrequenzen erzielt.
Er hat aber auch die Erfahrung gemacht, dass gerade ältere Menschen besorgt sind und auf die Angebote eher verhalten reagieren. Ines Fischer vom Gut Kalberschnacke sah im To-Go-Geschäft während des Lockdowns nur eine Beschäftigungstherapie. Sie habe Veranstaltungen verloren und eigene Angebote wie Live-Musik streichen müssen und lebt nun, wie andere auch, „mit der Angst, was der Winter bringt.“
Was den Winter angeht, fragte Laumann, ob der Einsatz von Heizpilzen eine Hilfe sein könne. In Citylagen könne das helfen, meint DeHoGa-Vertreter Schwermer. Andere, wie Ines Fischer, hatten da Zweifel oder führten Kosten ins Feld. Zudem setze sich bei zehn Grad auch niemand mehr unter einen Heizpilz.
Was immer noch fehle sei ein Konzept für Großveranstaltungen. Damit will der Minister auch Karnevalsveranstaltungen ermöglichen. „Bis Ende September wird das wohl entschieden“, sagte Laumann. Man stimme sich mit Rheinland-Pfalz ab. Gleich, welche Regelungen man treffe, es gebe drei Dinge, „an denen wir nicht rütteln können“, sagte Laumann. Das seien Abstand, Maske und Nachverfolgung.