"Man nehme....". So fangen viele Rezepte an. Und dann kommt eine Liste von Zutaten, von denen viele gerade nicht verfügbar sind. Es wimmelt von Fachbegriffen, die nicht jeder versteht. Dabei kann es so einfach sein: Man nehme Astrid Gloria.
Das Rezept hat "rische's" am Samstagabend aufgetischt. Die Kleinkunstbühne am Voßhölzchen landete damit einen Volltreffer und bot angenehme Sättung – sowohl was das Unterhaltungsbedürfnis als auch Schmankerl für den Gaumen angeht. "Liebe, Lust & Sellerie" hieß die Koch-Show, bei der die Kölnerin Astrid Gloria die Bühne in ein Kochstudio verwandelte. Einen sinnlich-übersinnlichen Abend hatte die Künstlerin, die sich "seit 20 Jahren mit Dingen, die man nicht erklären kann" beschäftigt, versprochen. Wie sie die Ansage einlöste, war schon ungewöhnlich.
Im Mittelpunkt stand das Wurzelgemüse, um das sich Geschichten ranken. Es sei ein natürliches Aphrodisiakum. Sie wollte etwas auftischen, was schmeckt, kalorienarm ist, schnell geht, satt machen kann und es "mit dem Nachbarn klappen lässt". "Oh, nee...", tönte es vereinzelt aus dem Publikum. Das war auch der einzige Protest aus dem Publikum, das die Künstlerin immer wieder einbezog.
Und während sie über gesundes Essen, Sellerie im Besonderen und Zutaten allgemein philosophierte, rührte sie im Topf, ging auf Trends ein. Multi-Tasking live. "Ständig ist was Neues verboten." Früher durfte keine Butter aufs Brot, heute gönnt man sich unter der Butter kein Brot mehr, weil Kohlehydrate out sind. Mit einfachen Weisheiten, witzig verpackt, nahm sie den Hype ums Essen aufs Korn.