Heimatverein schließt Winterprogramm erfolgreich ab

Ein Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft


Das regionale Frühstück im Rahmen des Karnevalskehraus im Heimathaus lockte viele Gäste an. von Heimatverein für das Drolshagener Land/privat
Das regionale Frühstück im Rahmen des Karnevalskehraus im Heimathaus lockte viele Gäste an. © Heimatverein für das Drolshagener Land/privat

Drolshagen. Der Heimatverein für das Drolshagener Land hat sein Winterprogramm mit drei gut besuchten Veranstaltungen erfolgreich abgeschlossen. Neben dem Kehraus der Karnevalssaison am „Großsonntag“ trafen auch die Vorträge von Prof. Dr. Hubertus Halbfas und Dr. Stephan Schlösser auf reges Interesse. Der Terminkalender für 2017 ist derweil bereits gut gefüllt.


Prof. Dr. Hubertus Halbfas schloss am Montag, 6. März, seine Vortragsreihe über die aktuelle Islamforschung mit den Themen „Frauen im Islam“ und „Fundamentalismus“ ab. Ausgehend von der visionären Stellungnahme der marokkanischen Soziologin und Feministin Fatima Mernissi stellte er die Zukunft eines liberalen und mit demokratischen Grundlagen kompatiblen Islams dar, die vor allem über die Frauen erreicht werden kann. Das Thema „Fundamentalismus“ führte er – ebenfalls anhand von Originalaussagen des Islamforschers Sadik Al-Azm und dessen Buch „Islam und säkularer Humanismus“ – im Vergleich zu katholischen und evangelikalen Strömungen aus.

Fern jeder Gleichsetzung oder Aufrechnung betonte er auch die Unterschiede, die u.a. darin liegen, dass der aktuelle Islamismus politisiert sei und Staatsgebilde mit fundamentalistischem Charakter errichten wolle. Halbfas schloss seinen Vortrag mit einem Experiment: In einer aktuellen Aussage amerikanischer Evangelikalen zur Bibel ersetzte er das Wort „Bibel“ durch „Koran“. Die Zuhörer konnten hierin u.a. die salafistische Positionierung erkennen. Im Blick auf die Zukunft des Islams, aber auch der anderen Religionen bliebe die Hoffnung, dass die intellektuell redlichen und liberalen Überzeugungen gegenüber der neuen religiösen Intoleranz mehr an Boden gewinnen.
Moderne Ahnenforschung
Den Abschluss der Veranstaltungswoche bildete der Vortrag von Dr. Stephan Schlösser zu dem Thema „Wie geht Ahnenforschung?“ Der Referent ging auf die Datenquellen wie Personenstandsregister, Kirchenbücher, Stadtarchive oder die zentralen Register der Kirchen in den Bistümern ein. Besonders wies er auf die Genealogische Datenbank der Mormonen hin, die wohl die größte Online-Datenbank zu diesem Thema sei. Auch praktische Hinweise gab Schlösser, etwa, dass man die alten Schriften lernen und das Lesen üben muss.

Auch auf die verschiedenen Softwareangebote, mit denen Familienforschung betrieben werden kann, stellte er vor. Zum Abschluss lud er ein, ein regionales Netzwerk der Familien- und Ahnenforscher zu gründen, in denen man kollegial zusammenarbeiten kann. „Warum sollte man das Rad immer wieder selbst erfinden?“ Die Gespräche dazu zogen sich an dem Abend noch lange dahin, auch im informellen Rahmen in der Gaststube des Heimathauses.
Exkursionen nach Holland und Köln
Am 22. März wird der Heimatverein das Winterhalbjahr mit seinem vielfältigen und anspruchsvollen Programm mit der Mitgliederversammlung abschließen. Im Blick hat der Vorstand aber schon die nächsten Projekte, wie die Ausstellung mit Werken des Drolshagener Künstlers Bruno Reuber, der auch Mitglied im Künstlerbund Südsauerland ist. Anlässlich seines 80. Geburtstags zeigt er im Heimathaus vom 21. bis zum 28. Mai ausgewählte Werke seines jahrzehntelangen Schaffens.

Die zwei (bereits ausgebuchten) Exkursionen zur Drolshagener Partnerstadt Joure in Holland sowie die immer wieder angefragte Exkursion zum Kölner Dom sind vorbereitet. Diese Exkursion „Kölner Dom unten und oben“, die mit der Dombauhütte vereinbart wird, wird voraussichtlich im Mai terminiert. Der Heimatverein für das Drolshagener Land wird dies rechtzeitig veröffentlichen.
Verbunden mit regionaler Geschichte
Nach den erfolgreichen Fahrten im Rahmen der Begegnungen mit den Herkunftsorten Drolshagener Bürger im heutigen Polen nach Schlesien wird vom 23. bis zum 30. Juni 2018 eine Studienfahrt nach Masuren folgen. Mit der Drolshagener Geschichte verbunden ist auch die Abtei Marienstatt im Westerwald, die am 24. Juni dieses Jahres besucht wird. Es bleibt also dabei, dass in Drolshagen immer was los ist. (LP)
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