Heimatverein auf geschichtlicher Spur nach Marienstatt

Drolshagener zu Besuch im Westerwald


Auf den Spuren der Vergangenheit waren jetzt Mitglieder des Heimatvereins für das Drolshagener Land in Marienstatt unterwegs. von privat
Auf den Spuren der Vergangenheit waren jetzt Mitglieder des Heimatvereins für das Drolshagener Land in Marienstatt unterwegs. © privat

Drolshagen/Marienstatt. Alte Verbindungen sollte man pflegen, sagte sich der Heimatverein für das Drolshagener Land und brach kurzerhand nach Marienstatt im Westerwald auf. Und diese Verbindungen haben es in sich. Immerhin sind sie mehr als 760, oft sehr turbulente Jahre alt.


Das Kloster in Drolshagen und die Abtei Marienstatt weisen viele Gemeinsamkeiten und persönliche Beziehungen seit  ihrer Entstehung auf. Das Kloster Marienstatt errichteten die Zisterzienser 1222 im Tal der Nister aufgrund einer Schenkung des Grafen Heinrich III von Sayn und seiner Gattin Mechthild, in direkter Nachfolge des Gründungsklosters, der Abtei Cîteaux.

Nur wenig später im Jahr 1248 wird auch das Kloster der Zisterzienserinnen von Drolshagen gegründet, als einziges Kloster in Westfalen direkt dem Stammkloster Citeaux unterstellt. In der Schenkungsurkunde wurde ebenfalls Gräfin Mechthild von Sayn, Nichte der Hl. Elisabeth von Thüringen, gemeinsam mit ihrem verstorbenen Mann Heinrich III., als Gründerin aufgeführt.
Enge Beziehungen
Von Beginn an bestanden enge Beziehungen zwischen den beiden Klöstern. Die Mönche von Marienstatt waren die Beichtväter und Visitatoren, geistliche Berater im Kloster Drolshagen und nicht zuletzt Pfarrer der Kirchengemeinde in Drolshagen. Denn das Kloster hatte seinerzeit das Recht, den Pfarrer zu bestimmen, und diese waren über lange Zeit eben Zisterzienser aus Marienstatt, wie es u.a. in einem Projekt zur Erforschung der deutschen Kirchengeschichte „Germania Sacra“ detailliert aufgeführt wird.
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Auch in umgekehrter Richtung bestanden enge Verbindungen. Genannt sind u.a. als Prior Gerhard Harnischmacher aus Drolshagen, von 1555 bis 1573 in Marienstatt, vor allem aber als Abt Gottfried II. von Drolshagen (1576 bis 1586), der in einer turbulenten Zeit und den Auseinandersetzungen des Klosters mit dem ansässigen Adel das Kloster führte. Weitere Drolshagener sind in dem historischen Personalverzeichnis in Marienstatt zu finden, wie im Übrigen auch Äbte aus Wenden.

Mit Monsignore Bernhard Schröder aus Drolshagen, der sich sehr häufig in Marienstatt aufhält und ein exzellenter Kenner der Ordensgeschichte ist, hatten die Teilnehmer dieser Exkursion einen äußerst kompetenten Ansprechpartner am Ort. Gemeinsam mit Mönchen der Abtei klärte er über die Geschichte des Ordens, seine Anliegen und Regeln auf.
Vespergebet der Mönche
Zum Besuch gehörten neben Seminareinheiten auch, die Besonderheiten des barocken Gebäudes und der Außenanlagen, die authentisch renovierte Zisterzienserkirche mit den sakralen und kunsthistorischen Schätzen und nicht zuletzt die Klosterbibliothek zu erfahren. Selbstverständlich nahmen die Teilnehmer aus dem Heimatverein auch am Vespergebet der Mönche teil. Ein kurzes Orgelkonzert speziell für die Besucher aus Drolshagen schloss den beschaulichen und informativen Tag ab.
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Dass nach den vielen gehörten, gesprochenen und gesungenen Worten auch den  durstigen Kehlen Gutes getan werden musste, war für die Drolshagener selbstverständlich. Der gemütliche Abschluss im Brauhaus mit Marienstätter Bier rundete eine gelungene, lehrreiche und zugleich unterhaltsame Veranstaltung des Heimatvereins für das Drolshagener Land ab.
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