Haudibau-Aktion in den Ferien: Holzhütten über dem Stupperhof
Bauchgefühl steht für „Team Bruchbude“ Pate
- Drolshagen, 19.07.2018
- Von Rüdiger Kahlke
Drolshagen. Oben wird gehämmert, unten schmurgelt Geschnetzeltes im großen Topf. Arbeit macht hungrig. Zu Mittag müssen 36 Kinder und sieben Betreuer verköstigt werden, die oberhalb des Stupperhofes Hütten bauen. „Haudibau“ nennt sich die Ferienaktion, die der Jugendfreizeittreff „Kleine offene Tür“ in diesem Sommer zum zehnten Mal anbietet.
Mittwoch heißt auch Halbzeit bei „Haudibau“. Die Bauwerke aus groben Schwarten haben schon Form angenommen. Die Mädchen vom „Team Bruchbude“ haben noch kein Dach überm Kopf, malen aber schon in Schönschrift die Namen der Gruppenmitglieder auf eine Schwarte. Die werden dann ausgesägt und auf die Wand genagelt, erklärt Maria (11).
Dass sie ihre Villa „Bruchbude“ genannt haben, war für sie eine Ahnung. „Wir wussten, dass es eine Bruchbude wird“, sagt Maria und liefert die Begründung gleich mit: „Drei haben das noch nie gemacht.“ Spaß macht es aber sichtlich allen. Marie (12) findet es gut, „dass man seine Ideen umsetzen kann.“
Zwischen den sechs Hütten macht derweil Niklas Schürmann (19) die Runde. Der Kinderpfleger opfert einen Teil seiner Ferien, um als Betreuer für den reibungslosen Haudibau-Ablauf zu sorgen. Jugendarbeit findet er wichtig, gerade auch wenn es weniger machen. Vom Abenteuer-Spielplatz am Stupperhof geht es nahtlos ins KJG-Ferienlager nach Sonnenberg in Thüringen – wieder als Betreuer. Erst danach macht Niklas selber Urlaub. „Ich bin gerne dabei und mit Kindern zusammen“, sagt der angehende Erzieher.
Das Paddeln gehört zur Haudibau-Woche wie das Hüttenfest am Donnerstagnachmittag, zu dem auch die Familien eingeladen sind. In der Nacht zu Freitag kann im Hüttendorf überm Stupper, in Sichtweite des Labyrinths, übernachtet werden. Mit einem Frühstück am Freitag endet das fünftägige Camp – für die Kinder. Die Betreuer müssen dann noch abbauen und aufräumen. Aber das kennen sie. Sommerferien und Haudibau, das gehört für viele zusammen. Jahr für Jahr. Was für die Kinder ein Abenteuer ist, ist für sie Routine.