Große Chance für die Region

LEADER: Medebachs Ex-Bürgermeister macht Marketingverein EU-Förderprogramm schmackhaft


Medebachs Ex-Bürgermeister Heinrich Nolte.
Medebachs Ex-Bürgermeister Heinrich Nolte.

Als "große Chance für die Region etwas zu tun", sieht Heinrich Nolte die Teilnahme am LEADER-Programm. Er machte bei seinem Vortrag auf der Jahreshauptversammlung von Drolshagen Marketing aus seiner Begeisterung für das EU-Programm keinen Hehl. Mit dem regionalen Verbund „BiggeLand – Echt.Zukunft.“ hatten sich Drolshagen, Olpe, Attendorn und Wenden gemeinsam um die Fördermittel beworben und im vorigen Jahr den Zuschlag erhalten.


Der Medebacker Ex-Bürgermeister ist seit 1999 mit dem Förderprogramm der EU befasst. Bärbel Höhn, damals NRW-Umweltministerin der Grünen, hatte Nolte auf die Idee gebracht, sich um die Zuschüsse zu bewerben. Medebach und der Nachbarort Hallenberg gehörten zu den ersten Kommunen im Land, die Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raumes vorschlugen - und gefördert wurden. Im Raum Medebach so Nolte, seien in der Förderperiode 2007 bis 2013 70 Projekte umgesetzt worden. Anfängliche Bedenken, dass durch die Einbindung der Bürger, die selbst Vorschläge machen können, die Souveränität der Räte verletzt werden könnte, hätten sich nicht bestätigt. Nolte sprach von einer "tollen Resonanz", die das Förderprogramm gefunden habe.
Anliegen der Bürger umsetzen
Beispiele: Um die Ausbildungssituation für die Firmen der Metall- und Elektroindustrie zu verbessern und den jungen Leuten weite Wege zu ersparen, sei in einem ehemaligen Einkaufszentrum eine zentrale Ausbildungsstätte eingerichtet worden. Das frühzeitige Leerstands-Management habe sich im vorigen Jahr bei der Zuweisung von Flüchtlingen ausgezahlt. Die seien problemlos in Wohnungen untergekommen, wo sie leichter integriert werden könnten. Eine Termin-Plattform der beteiligten Kommunen führe zu besseren Auslastungen bei Veranstaltungen, zu mehr Besucher-Resonanz und biete den Bürgern mehr Service. "LEADER ist eine fantastische Möglichkeit, wichtige Anliegen der Bürger mit in die Tat umzusetzen", lobte Nolte das Förderkonzept.
Treibsatz für Zusammenarbeit
Durch die Einwohnergrenzen sieht der Ex-Bürgermeister die EU-Förderung auch als Treibmittel für eine bessere interkommunale Zusammenarbeit. Und: Anders als zu den Anfängen in Medebach, werden jetzt Eigenleistungen etwa in Form bürgerschaftlichen Engagements als förderfähige Kosten anerkannt. Kommunen können damit Geld sparen, indem die Bürger selbst anpacken. Nolte: "Ein großer Vorteil". In der anschließenden Diskussion ging es um praktische Erfahrungen im Umgang mit dem Leader-Programm. Auch hierzu konnte Heinrich Nolte Tipps geben.
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