Gelungener Neustart des Heimatvereins für das Drolshagener Land

Vortrag über P. Stahlhacke


Zu den Gästen zählten auch Werner Stahlhacke, Bruder von P. Stahlhacke und seine Cousine Gertrud Huckestein. von privat
Zu den Gästen zählten auch Werner Stahlhacke, Bruder von P. Stahlhacke und seine Cousine Gertrud Huckestein. © privat

Drolshagen. Sehr zufrieden bilanzierten die Mitglieder des Vorstands des Heimatvereins für das Drolshagener Land den Vortag „Bina sumber daya – zur Lebensgeschichte des Drolshagener Pater Hermann Stahlhacke“. Referent Walter Wolf stellte das Wirken mit eigenen Bildern, die er bei einem Aufenthalt in Kalimantan erstellt hatte sowie aus dem reichen Fundus des Paters vor.


Die Unsicherheit, ob nach der pandemiebedingten Pause die Veranstaltungen des Heimatvereins wieder durchstarten können, legte sich schnell, als immerhin 30 Personen im Vortragssaal Platz nahmen und gespannt auf die Ausführungen „unseren bekannten Redners“, wie es der Vorsitzende Dr. Stephan Schlösser in seiner Begrüßung formulierte, warteten.

Zu den Zuhörern gehörte auch der letzte noch lebende Bruder des Paters, der 95-jährige Werner Stahlhacke, den Dr. Stephan Schlösser besonders begrüßte. Und so war auch der Start in die neue Saison für den Heimatverein für das Drolshagener Land gelungen. Das Buch von P. Stahlhacke „Pemberdayaan – eine Lebensgeschichte“ ist weiterhin im Buchhandel erhältlich.

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Das ehemalige Vorstandsmitglied Walter Wolf stellte anhand einer Fülle von historischen und aktuellen Bildern und Dokumenten die Lebensgeschichte des letzten europäischen Missionars von der Heiligen Familie in Indonesien vor.

In seinen Ausführungen ließ er den Protagonisten mit der Schilderung seines Werdegangs zum Priester selbst zu Wort kommen, indem er aus dem im vergangenen Jahr erschienenen Buch von P. Stahlhacke vorlas, unterstützt durch alte Fotos aus dem Archiv der Familie Stahlhacke.

Bei Kirchen Bauart und künstlerischer Ausdruck der Dayak berücksichtigt

Walter Wolf ordnete das Wirken des Missionars in die historischen, sozialen, politischen und theologischen Zusammenhänge ein. Immer wieder wurde dabei deutlich, dass P. Stahlhacke bereits vor Abschluss des II. Vatikanischen Konzils dessen Ergebnisse in seiner Praxis umsetzte. Bereits Mitte der 60er-Jahre habe er auf Laien als Katechisten gesetzt, baute mit einfachen Mitteln Unterkünfte für Schüler, damit diese über einen Grundschulabschluss hinaus in den zentral gelegenen weiterführenden Schulen lernen konnten.

Auch die Qualifizierung der theologisch nicht ausgebildeten Katechisten habe der Pater voran getrieben. In den vielen, von ihm geplanten und errichteten Kirchenbauten wurden Bauart und künstlerischer Ausdruck der Dayak berücksichtigt.

Gegenstände aus der archaischen Kultur. von privat
Gegenstände aus der archaischen Kultur. © privat

Als engagierter Umweltschützer beteiligte er sich an der in Indonesien bekannten und anerkannten Bewegung „Bina sumber daya – die Quellen unserer Kraft“ auch im politischen Raum, wie er es auch noch heute im Ruhestand im Kampf gegen illegalen Kohleabbau und Ölpalmplantagen praktiziert.

Seinen Lebensabend verbringt der fast 90-jährige im Unruhestand - betreut er doch den Umbau eines Ordenhauses, in dem junge Männer sich auf ein Leben im Orden vorbereiten und in dem erstmals auch im Ruhestand befindliche Ordensleute einen ihnen zustehenden Ort und Betreuung erfahren.

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