Flotter Sound im Clemenshaus

Musikschulfest im Trockenen, aber nicht dröge


 von s: Rüdiger Kahlke
© s: Rüdiger Kahlke

Schön war es nicht. Das Wetter, wohlgemerkt. Das, was die Musikschüler beim Sommerfest boten, war schon schön. Schön entspannend, locker. Ein Wiederhören mit Songs, die fast jeder kennt bei Kaffee und Kuchen im Clemenshaus.


Eigentlich sollte das Fest zum Saisonabschluss im kleinen Schulhof der Gräfin Sayn Schule stattfinden. „Es ist eher ein Gartenfest“, meinte Gerhard Scheidt, Leiter der Musikschule, fast entschuldigend. Im Clemenshaus war`s halt trocken, aber keineswegs dröge. Dafür sorgten die etwa 100 Aktiven. Von sieben bis 24 Jahre reichte die Altersspanne derer, die musizierten oder sangen.
Souverän präsentierte sich Emily Berghof als Solistin mit Elton Johns „Can you feel the love tonight“. „I`m sailing“ gab es als Saxophon-Duo, den Triumphmarsch bot eingangs ein junges Trompetenduo. „S wonderful“, „I got rhythem“, oder „Summertime“ von G. Gershwin konnte fast jeder mitwippen oder summen.
Percussion-Gruppe als Highlight
Das Musikschulfest bot jungen Musikern eine Gelegenheit, sich zu präsentieren, Bühnenerfahrung zu sammeln. Für die Percussion-Gruppe von Lehrer Guido Pieper war es auch ein Abschied. In der Formation wird die fünfköpfige Gruppe, die es bis in die Bundesausscheidung von „Jugend musiziert“ gebracht hatte, nicht mehr zusammen spielen. Mit Pauken, Schlagzeug, Rasseln und Stäben führten sie vor, was mit Percussions-Instrumente möglich ist. Gerhard Scheidt hatte die Jungs als Highlight in der Begrüßung angekündigt – zu Recht.
Das Niveau der Musiker, letztlich auch deren Erfolg, ist auch eine Bestätigung für das Konzept der Musikschule. Den Musikschullehrern geht es darum „früh gemeinsam zu spielen. Da sind sich die drei Musikschulen ähnlich“, spielt Gerhard Scheidt auf die geplante Fusion mit den Schulen in Wenden und Olpe an.
Geplante Fusion kein Thema
Auf dem Niveau der Percussion-Gruppe zu spielen „funktioniert nur, wenn man viele Jahre zusammen spielt“, bilanziert Guido Pieper. Sein Ziel, war „nicht primär, das hohe Niveau zu erreichen. Wichtig war, dass die Gruppe sich gut versteht. Wenn der Teamgeist nicht stimmt, funktioniert das nicht“, sagt Pieper. In der Gruppe habe sich eine Eigendynamik entwickelt. Das habe solche Stücke möglich gemacht. Für Percussionisten sei es auch interessant, mal im Orchester zu spielen. Da sieht Guido Pieper durch die geplante Fusion der Musikschulen mehr Möglichkeiten für die Schüler. Ansonsten halten sich Lehrkräfte und Schüler mit einer Bewertung der politischen Pläne und der möglichen Folgen eher zurück. Abwarten, heißt die Devise beim Musikschulfest zwei Tage vor der Richtungsentscheidung des Drolshagener Stadtrates.
Für Guido Pieper und Schulleiter Gerhard Scheidt geht es darum, „alles zu tun, um den Schülern gerecht zu werden.“ Dabei kommen sie ihrer Klientel mit der Auswahl der Musikstücke entgegen. Zumindest das Programm beim Saisonausklang war leicht, locker, abwechslungsreich mit Pop-Ohrwürmern , die fast jeder kennt. Das motiviert, macht Lust, ein Instrument zu lernen. „Man müsste Klavier spielen können“, wusste schon Johannes Heesters. Oder Saxophon oder…
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