Ein kleiner Rest mit starkem Zusammenhalt
Herrnscheid-Hauptschule Drolshagen entlässt letzten Jahrgang
- Drolshagen, 23.06.2018
- Von Rüdiger Kahlke
Drolshagen. Zwei Klassenräume, ein geräumiges Büro für Schulleiter Rainer Bracht. Daneben noch ein Raum, der für Arbeitsgruppen oder andere Aktivitäten genutzt werden kann. Das ist der Rest der Hauptschule, der schon vor mehr als 20 Jahren das Etikett „Restschule“ angeheftet worden ist. Restschule, weil immer weniger Eltern ihre Kinder an den Hauptschulen angemeldet hatten. Jetzt entlässt die Herrnscheid-Schule ihre restlichen Schüler. Die Abschlussfeier findet am 29. Juni. Dann ist Schluss mit der Schule.
„Es hat immer ein Haltgefühl gegeben. Jeder wurde aufgefangen“, spricht Schülersprecherin Janina Müller (17) von einem Wohlfühl-Gefühl an der Hauptschule. Einerseits findet sie es komisch, als letzte die Hauptschule zu verlassen. Bei Abschlussfeiern früher seien immer noch andere dagewesen, jüngere. Andererseits sei es nun aber „auch cool“. So einen Status habe nicht jeder. Dieser Jahrgang sei etwas Besonderes.
Erinnerungen an Klassenfahrten und das „Rumspaßen mit Lehrern“ nehmen sie als Erinnerung an ihre Restschule auch mit, sagt Janina. Und ein bisschen Wehmut. Den Zusammenhalt werden alle vermissen, glaubt Alina.
Man sei „mit der Sekundarschule gut klargekommen“, betont Bracht, der die Entscheidung zum Schulwechsel mitgetragen hatte. „Die Eltern hatten mit den Füßen abgestimmt“, schildert er die Lage. Das war landesweit so, wenn auch in Drolshagen weniger dramatisch. Mit dem 2011 erzielten Schulkompromiss in NRW einigten sich die damalige rot-grüne Landesregierung und die CDU auf die Sekundarschule als ein Element neben Gesamtschule und Gymnasium.