Drolshagener Stadtverordnete billigen Haushaltsentwurf 2017 einstimmig
Lob für interfraktionellen Arbeitskreis: Ergebnisoffene Diskussion
- Drolshagen, 19.05.2017
- Von Rüdiger Kahlke

Drolshagen. Spät, dafür aber einstimmig hat die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend, 18. Mai, dem Haushaltsplan 2017 zugestimmt. Wie sich schon zum Jahreswechsel abgezeichnet hatte, kann Drolshagen damit die Haushaltssicherung hinter sich lassen.


Der Stadt habe das Wasser bis zum Hals gestanden. Gerade dann sollte man den „Kopf nicht hängen lassen. Dieses haben wir auch nicht getan“, blieb Melcher im Bild. Er räumte ein, dass trotz der Konsolidierungsbeiträge (vier Millionen Euro seit 2012) die gute Konjunktur hilfreich gewesen sei. 1,1 Millionen Euro höhere Gewerbesteuer-Einnahmen als 2016 geplant hätten geholfen. Auch wenn der Haushalt 2017 „keine visionären Projekte“ enthalte, sei er „ein wunderbarer Haushalt“, weil ihn die Kommunalaufsicht nicht mehr genehmigen müsse. Melcher sicherte dem Bürgermeister weitere Unterstützung bei der Konsolidierung zu.

UDW-Sprecher Dr. Christoph Buchholz lobte die realistischen Annahmen bei der Schätzung des Steueraufkommens und warnte vor deutlich steigenden Zinsen, die zu neuen Belastungen führen könnten. Auch er lobte, dass viele Dinge vorab im Arbeitskreis geklärt worden seien. Die UDW begrüße die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf sparsame LED-Lampen. Nachholbedarf sieht die Fraktion im sozialen Wohnungsbau. Hierfür müsse zweckgebunden Bauland ausgewiesen werden, um die zur Verfügung stehenden Landesmittel nutzen zu können.
Gosmann bemängelte zudem, dass die Bürgermeister die Erhöhung der Kreisumlage kritisiert, es dann aber bei einer Stellungnahme belassen hätten. Bedenklich fand der SPD-Sprecher die Personaleinsparung in der Verwaltung und die damit einhergehende Belastung. Zudem sei wieder keine Ausbildungsstelle vorgesehen. An der Zustimmung zum Haushalt änderten die Kritikpunkte nichts.
Bürgermeister Ulrich Berghof freute sich, dass alle Fraktionen dem Haushalt zustimmten, machte aber deutlich, dass weitere harte Arbeit vor Rat und Verwaltung lägen. Angesichts der unklaren Lage bei der Flüchtlingsentwicklung riet er in punkto sozialer Wohnungsbau abzuwarten. Jetzt zu investieren könnte auch bedeuten, in ein paar Jahren Leerstände zu haben.
