Drolshagener Sagenpfad - elf Kilometer lebendiger Geschichte

Außerschulischer Lernort und Tourismus-Attraktion


  • Drolshagen, 05.12.2022
  • Verschiedenes
  • Von Rüdiger Kahlke
    Profilfoto Rüdiger Kahlke

    Rüdiger Kahlke

    Redaktion


    E-Mail schreiben
Topnews
Am Hotel „Zur Brücke“ wurde der Sagenpfad eröffnet (von links) Thomas Schröder, Dr. Stephan Schlösser, Marion Engels, Regine Rottwinkel, Joachim A. Nierhoff und Bürgermeister Ulrich Berghof. von Rüdiger Kahlke
Am Hotel „Zur Brücke“ wurde der Sagenpfad eröffnet (von links) Thomas Schröder, Dr. Stephan Schlösser, Marion Engels, Regine Rottwinkel, Joachim A. Nierhoff und Bürgermeister Ulrich Berghof. © Rüdiger Kahlke

Drolshagen. Anknüpfungspunkt für historische und kulturelle Identifikation, Tourismus-Magnet, außerschulischer Lernort. Der neue Drolshagener Sagenpfad erfüllt viele Funktionen.


Auf der rund elf Kilometer langen Strecke rund um Drolshagen weisen sechs Tafeln, wetterfest auf AluDibond gedruckt, an den jeweils sagenhaften Orten auf die Geschichten hin. Dr. Stephan Schösser freute sich bei der Eröffnung des Pfades am Montag, 5. Dezember, jedenfalls, dass mit dem neuen Projekt auch die alten Sagen wieder den Fokus rücken. Sie drohten allmählich verloren zu gehen.

Insbesondere dankte der Vorsitzende des Heimatvereins „Ideengeber“ Joachim A. Nierhoff, der auch die Texte geschrieben hat. Marion Engel hat die Zeichnungen angefertigt, „mal lustig, mal geheimnisvoll“, so Schlösser. Bürgermeister und Bauhof hätten das Projekt unterstützt.

Regine Rottwinkel vom Stadtmarketing half beim Layout und Logo. Finanzielle Unterstützung gab es durch die Leader-Region Bigge-Land, die 80 Prozent der Kosten von 3.500 Euro übernommen hat.

Historische Begebenheiten

Bei den Sagen handele es sich teilweise um Fantasieprodukte oder sie knüpften an historische Begebenheiten an. „Die versunken Glocken im Glockensiepen“ etwa flogen zu Karfreitag von der Kirche in den Glockensiepen und kehrten Ostern zum „Gloria“ zurück.

Schlösser schwor, er habe als vierjähriges, fantasievolles Kind die Glocken tatsächlich fliegen sehen. „So sind Sagen teilweise lebendig geblieben“, freut sich Schlösser. Das Schild am Hotel „Zur Brücke“ erinnert an diese Geschichte. Es steht auf privatem Grund. Die Kirchengemeinde und die Stadt stellten die anderen Standorte zur Verfügung.

Historisch-kulturelle Attraktion

Bürgermeister Ulrich Berghof fand es „toll, so etwas zu haben.“ Der Sagenpfad werte Drolshagen als anerkannten Erholungsort auf. „Man muss den Menschen auch etwas bieten“, sagte er. Joachim A. Nierhoff als Ideengeber sieht in dem Pfad „eine weitere historisch-kulturelle Attraktion“ und die Möglichkeit, sich mit der Geschichte und der Heimat zu befassen.

Bildergalerie starten
Sechs Tafeln weisen auf dem Rundweg auf die Drolshagener Sagen hin.

Sein besonderer Dank galt Marion Engels. Ihre Zeichnungen veranschaulichten die alten Sagen und förderten das Vorstellungsvermögen der Leser an den Tafeln. Es gebe nicht viele Orte in der Region, die so einen „großen Fundus an Sagen und Erzählungen“ böten wie Drolshagen.

Als ehemaligem Deutsch- und Geschichtslehrer sei ihm das große Interesse der Schüler an der Vergangenheit ihrer Vorfahren oder ihrer Dörfer aufgefallen. Somit sei der Pfad auch „gut als außerschulischer Lernort geeignet“, um den Unterricht lebendiger zu gestalten.

Artikel teilen: