Drolshagen und De Fryske Marren feiern 50 Jahre Städtepartnerschaft

Feierstunde zum Jubiläum


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Die Städtepartnerschaft zwischen Drolshagen und der niederländischen Gemeinde De Fryske Marren wurde in einer Feierstunde bekräftigt. von Rüdiger Kahlke
Die Städtepartnerschaft zwischen Drolshagen und der niederländischen Gemeinde De Fryske Marren wurde in einer Feierstunde bekräftigt. © Rüdiger Kahlke

Drolshagen. Kraftvoll und schmissig intonierte die Muziekvereniging Excelsior Ouwsterhaule die „Hymne foar de Frsykeke Marren“. Die Besucher im St. Clemens-Haus erheben sich zur Hymne. In einem „feierlichen Moment“, wie Bürgermeister Ulrich Berghof es angekündigt hatte, besiegeln die Stadt Drolshagen und die niederländische Gemeinde De Fryske Marren (ehemals Joure), die seit 50 Jahren bestehende Städtepartnerschaft. Sie ist 1969 geschlossen worden - In dem Jahr, in dem Drolshagen im Zuge der Kommunalreform zur Stadt erhoben worden war.


Nach einem musikalischen Auftakt mit feierlich-symphonischen Anklängen begrüßte Drolshagens Bürgermeister Ulrich Berghof die zahlreichen geladenen Gäste aus beiden Kommunen. Sein Amtskollege Fred Veenstra hatte sich in seinem Grußwort locker, unkonventionell an die „lieben Leute“ gewandt und betont, in Drolshagen zu sein fühle sich für viele der Niederländer an wie „nach Hause zu kommen.“ In einer guten Freundschaft, „da ist Musik drin“, spielte der Bürgermeister aus De Fryske Marren auf die vielen Musiker in beiden Kommunen an.

Durch den Austausch seien viele Freundschaften entstanden, auch über die Musikvereine hinaus. Veenstra machte auch deutlich, dass beide Kommunen vor neuen Herausforderungen stehen. Stichworte waren dabei der demografische Wandel und der Klimawandel. „Wir können diese Probleme nicht alleine lösen“, plädierte Fred Veenstra für internationale Zusammenarbeit und dafür, voneinander zu lernen und sich inspirieren zu lassen. Er mahnte eine positive Sichtweise an und sah Freundschaft als Möglichkeit, Probleme gemeinsam zu lösen.
Austausch weiter fördern
Als Gastgeschenk hatte er ein Wetterglas mitgebracht, das ein Uhrenhersteller aus Joure geschaffen hat. Auf Wettersituationen wird darauf sowohl in Deutsch als auch auf Friesisch hingewiesen. Wetterereignisse bezog er auf das partnerschaftliche Klima. Wenn man sich treffe, sei das Klima kuschelig und angenehm. Für die kalten Zeiten, wo man sich nicht nahe sei, hatte er für Ulrich Berghof einen Regenschirm mitgebracht, unter den auch zwei Personen passen.
 von Rüdiger Kahlke
© Rüdiger Kahlke
In dem „Feierlichen Moment“ unterschrieben Berghof und Veenstra die Urkunden, in denen sie die Städtepartnerschaft bekräftigten, um das am 26. Juni 1969 geknüpfte Freundschaftsband, damals noch zwischen Drolshagen und Haskerland, zu bestätigen und dauerhaft fortzuführen. Vielfältige Begegnungen zwischen den Menschen beider Gemeinden  sollen weiterhin gefördert und unterstützt werden.

Dr. Peter Vitt, Drolshagener Historiker, schilderte die Entwicklung der Stadt in den vergangenen 50 Jahren. Heinz-Joachim Sack ließ das halbe Jahrhundert Partnerschaft Revue passieren.
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Auch Europarlamentarier Dr. Peter Liese gratulierte zum 50-jährigen Bestehen der Partnerschaft. Er erinnerte an historische Gemeinsamkeiten, die sich auch in der Sprache, vor allem Plattdeutschen, finden, aber auch an das dunkle Kapitel der NS-Zeit. Liese hob die Zusammenarbeit auf vielen Gebieten, eine Folge der Europäischen Union, hervor und unterstrich dabei die Bedeutung die offene Grenzen und die gemeinsame Währung auch für die wirtschaftliche Entwicklung und die Arbeitsplätze haben. Er wies aber auch darauf hin, dass man voneinander lernen könne. So seien die Niederländer in Sachen Klimaschutz bereits deutlich weiter. Er rief dazu auf, den Frieden und europäischen Zusammenhalt zu wahren und „Anti-Europäern und Nationalisten energisch zu widersprechen“. Dazu leisteten Städtepartnerschaften einen wichtigen Beitrag.
Freunde hier und andernorts
Ulrich Berghof knüpfte zum Abschluss des offiziellen Teils hier an. Zum attraktiven Leben in Drolshagen gehöre es auch, Freunde zu haben, hier und andernorts, auch in De Fryske Marren. „Ich hoffe, dass unsere Freundschaft noch lange fortbesteht“, sagte Berghof, bevor die Excelsior-Musiker sich mit weiteren Kostproben ihres Könnens verabschiedeten.

Zwei „Urgesteine“ aus der Partnerstadt, die die Verbindung von Beginn an gefördert hatten, ehrte der Drolshagener Bürgermeister noch mit silbernen Ehrenbechern und Urkunden. Nach einem Imbiss mit Finger Food bestand noch Gelegenheit zu Gesprächen in  kleiner oder größerer Runde, begleitet von den Heimicker Musikanten.
 von Rüdiger Kahlke
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