Drolshagen ist „Staatlicher Erholungsort“ - Rückenwind für Tourismus

Regierungspräsident überreicht Urkunde


  • Drolshagen, 24.11.2022
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RP Heinrich Böckelühr und Bürgermeister Ulrich Berghof (vorne) mit der Urkunde. Helmut Ackva (Fachbereich Bauen & Wohnen, Drolshagen), Karl-Friedrich Hellmann (Bezirksregierung) und Regine Rottwinkel (Stadtmarketing) - alle hinter - hatten den Qualifizierungsprozess begleitet. von Rüdiger Kahlke
RP Heinrich Böckelühr und Bürgermeister Ulrich Berghof (vorne) mit der Urkunde. Helmut Ackva (Fachbereich Bauen & Wohnen, Drolshagen), Karl-Friedrich Hellmann (Bezirksregierung) und Regine Rottwinkel (Stadtmarketing) - alle hinter - hatten den Qualifizierungsprozess begleitet. © Rüdiger Kahlke

Drolshagen. „Das kommt sofort auf jeden Flyer und auf die Homepage!“, hat Regine Rottwinkel, Vorsitzende des Stadtmarketing-Vereins gleich eine Verwendung für das neue Prädikat. Drolshagen darf sich ab sofort „Staatlicher Erholungsort“ nennen. Die Urkunde überreichte Regierungspräsident Heinrich Böckelühr am Donnerstag, 24. November, persönlich an Bürgermeister Ulrich Berghof.


„Mit diesem Prädikat werden Gemeinden oder Ortsteile ausgezeichnet, die besonders qualifiziert für Erholungsurlaube sind und eine für den Tourismus geeignete Infrastruktur haben“, heißt es in der Mitteilung der Bezirksregierung. Drolshagen hat dabei ein Alleinstellungsmerkmal. Hier wurde die Kernstadt ausgezeichnet. Andernorts sind es zumeist nur Ortsteile.

Für die Vorbereitung des Antrages und des Anerkennungsprozesses vergab der Regierungspräsident „die Note Eins“. Alle vom Gesetz vorgegebenen Punkte seien „voll erfüllt“ worden, was angesichts der kleinen Verwaltung eine große Leistung sei.

RP sieht noch mehr Potenzial

„Die Stadt besticht mit der landschaftlich reizvollen Lage und verfügt mit ihren zahlreichen gesundheits- und erlebnisorientierten Angeboten über eine gute touristische Infrastruktur“, so die Begründung. Besonders erwähnte Böckelühr die touristischen Angebote. Drolshagen verbinde „lokale Kultur mit Tourismus.“ Da das Zertifikat nach zehn Jahren erneuert werden muss, riet der RP dazu, „noch eine Schüppe draufzulegen“ und eine höhe Qualifizierung, etwa als Luftkurort, zu erreichen.

RP Heinrich Böckelühr (links) und Bürgermeister Ulrich Berghof. von Rüdiger Kahlke
RP Heinrich Böckelühr (links) und Bürgermeister Ulrich Berghof. © Rüdiger Kahlke

Bürgermeister Ulrich Berghof freute sich über das Lob, sah das aber „derzeit als etwas weit gestecktes Ziel“. Er sei erst einmal froh, dass Drolshagen diese Auszeichnung bekommen habe. „Das wird uns touristisch hoffentlich was bringen“, sagte er. Drolshagen werde an Strahlkraft gewinnen.

Berghof spart: Stempel statt neuer Briefbögen

Ohne Bürokratie ging es nicht ab – weder beim Antragsverfahren noch bei der Auszeichnung. Der Regierungspräsident ließ sich vom Bürgermeister die Überreichung der Urkunde schriftlich quittieren – mit dem Hinweis, dass es ein Verwaltungsakt sei und die Stadt Rechtsmittel einlegen könne. Ulrich Berghof verzichtete darauf. Damit kann die Stadt sich ab sofort auf allen Dokumenten als „Staatlicher Erholungsort“ darstellen. Neue Briefbögen lässt Berghof erst mal nicht drucken. Vorräte werden aufgebraucht. Solange müsse es ein Zusatzstempel tun, so Berghof.

Hintergrund

Drolshagen hatte in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing-Verein bereits 2018 den Antrag auf Anerkennung als „Staatlicher Erholungsort“ gestellt.

Im August 2022 bereiste die Kommission des Landesfachbeirats für Kurorte, Erholungsorte und Heilquellen NRW Drolshagen und gab ein positives Votum zur staatlichen Anerkennung als Erholungsort ab.

Die Stadt überzeugte vor allem mit diesen Punkten:

  • Angrenzend an die Lister- und Biggetalsperre im Naturpark gelegen, hält Drolshagen ein touristisch vielfältiges Angebot bereit.
  • Für die aktive Freizeitgestaltung steht ein gut ausgeschildertes und abwechslungsreiches Rad- und Wanderwegenetz zur Verfügung.
  • In der im historischen Ortskern gelegenen St.-Clemens-Pfarrkirche befindet sich das von dem Künstler Thomas Jessen geschaffene
  • moderne Altarbild. Das Gemälde ist bundesweit diskutiert worden.
  • Westlich des historischen Ortskerns gibt es einen sogenannten Mehrgenerationenpark, der unterschiedliche Generationen in Kontakt bringt.



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