Dr. Peter Liese zu Besuch bei GSD Verpackungen in Drolshagen
Papier statt Plastik
- Drolshagen, 19.12.2018
- Von Rüdiger Kahlke
Drolshagen. Papier statt Plastik. Für die Alternative hat Dr. Peter Liese, Europaabgeordneter der CDU, beim Drolshagener Unternehmen GSD Verpackungen Gerhard Schürholz GmbH geworben. Während EU-Parlament, Kommission und Ministerrat noch an letzten Formulierungen feilten, lobte Liese das bevorstehende Verbot von Einwegplastik als „gute Nachricht für Umwelt, Tiere und Verbraucher.“
Nicht verboten werden sollen Luftballons. Angesichts von 140 Millionen Tonnen Plastikmüll, der im Meer schwimmt, mache die Masse der Luftballons aus Europa gerade mal fünf Kilogramm aus. Liese hielte es „für völlig unverhältnismäßig den Menschen, insbesondere Kindern, diesen Spaß zu verderben.“ Massenstarts von Luftballons etwa zu Werbezwecken sieht er aber kritisch.
Fortschritte sieht der umweltpolitische Sprecher der Christdemokraten im Europa-Parlament bei der Reduktion von Plastiktüten. Das Ziel, bis 2025 nur noch 40 Plastiktüten pro Kopf und Jahr zu verbrauchen, sei in Deutschland bereits mit 29 Tüten in 2017 unterschritten worden. „Papiertüten stellen eine gute Alternative dar“, so Liese.
GSD-Prokurist Peter Schürholz beobachtet eine Veränderung im Verbraucherverhalten. Die setzten schon länger verstärkt auf Papiertüten. Diese seien biologisch abbaubar, recycelbar und aus nachwachsenden Rohstoffen. Durch Papiertüten werde die Nachfrage nach Holz gefördert und damit ein Beitrag zur Wiederaufforstung geleistet.
Hintergrund:
- Neben dem Verbot bestimmter Plastikartikel sieht die Einwegplastik-Richtline der EU Zielvorgaben vor. Mitgliedsstaaten müssen dafür sorgen, dass weniger Lebensmittelverpackungen und Getränkebecher aus Kunststoff verwendet werden.
- Bestimmte Produkte müssen klarer gekennzeichnet werden, wie sie zu entsorgen sind und dass das Produkt Kunststoff enthält.
- Für bestimmte Produkte soll die Verantwortung der Hersteller erweitert werden.
- Die Mitgliedsstaaten werden verpflichtet, bei Einweg-Getränkeflaschen aus Kunststoff eine Sammelquote von 90 Prozent zu erreichen. Eine zeitliche Vorgabe soll noch verhandelt werden.
- Die EU-Kommission verspricht sich von dem Maßnahmenpaket eine Verringerung des CO2-Ausstoßes um 3,4 Mio. Tonnen. Bis 2030 könnten zudem Umweltschäden bis zu 22 Milliarden $Euro vermieden werden.
- Auch die Verbraucher profitieren nach EU-Angaben: Sie sparen demnach bis zu 6,5 Milliarden Euro.