DLRG-Training in Drolshagen: Spaß, der Leben retten kann
Blick hinter die Kulissen
- Drolshagen, 24.12.2018
- Von Rüdiger Kahlke
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Drolshagen. Donnerstag ist Schwimm-Tag bei der DLRG-Drolshagen. Bis zu 20 Betreuer kümmern sich um 100 Kinder und Jugendliche. Damit nicht genug. Die Aufgaben der DLRG sind so vielfältig wie ihre Mitglieder. Ein Blick hinter die Kulissen.
Im roten Rettungsschwimmer-Dress, die Baywatch-Serie lässt grüßen, kümmern sich im Stadtbad an den Donnerstagen bis zu 20 Trainer und Betreuerinnen um die Kinder und Jugendlichen. Die einen lernen schwimmen, andere trainieren für die verschiedenen Abzeichen. Strikt nach Plan. Jetzt, am Donnerstag vor Weihnachten, geht es etwas lockerer zu. Warmschwimmen, dann Spaß und Spiel.
Hilfreich ist dabei, „dass man sich kennt.“ „Kontakte nutzen“, nennt Gräve das. Seine Motivation ist „die Verbundenheit zum Bad“. Mit dem ist der groß geworden. Mit 16 Jahren hat er als Jugendwart im Verein angefangen. Stolz ist der DLRG-Chef darauf, dass die „Nichtschwimmerquote an den Grundschulen geringer ist als anderswo.“
100 Kinder und Jugendliche werden donnerstags durchgeschleust. Auf Riegen-Karten stehen die Anforderungen und erreichten Ziele. – Das Metier von Robin Hardenacke. Als Schwimmleiter ist er für alles verantwortlich, was im Bad läuft. Als Sechsjähriger kam er zur DLRG. „Ich bin seit 20 Jahren dabei“, sagt er. Seine Motivation: „Spaß. Man sieht, wie die Kinder schwimmen lernen und sicherer werden.“
Dabei sind die Ehrenamtlichen auch selbst gefordert. Alle zwei Jahre müssen sie das Rettungsschwimmer-Abzeichen in Silber erneuern. Aus Nichtschwimmern Schwimmer und aus Schwimmern Rettungsschwimmer zu machen - das ist das Ziel. Michaela David möchte Teenager, die nach der Schule vielleicht wegziehen, um eine Ausbildung zu machen oder zu studieren, an den Verein binden. Die DLRG bietet viele Möglichkeiten, gemeinsam etwas zu machen, Freunde zu finden, sich zu beweisen. Im Rettungsdienst an den Talsperren, als Bootsführer, Strömungsretter, im Katastrophenschutz oder als Verletzten-Darsteller – damit die Feuerwehr realistisch üben kann, listet Michaela David auf.
Michaela David ist wichtig, dass Kinder überhaupt schwimmen lernen, egal wo. Trotzdem gebe es noch Grundschüler, die nach Verlassen der Schule nicht schwimmen können. Und denen, die es geschafft haben, sieht man die Freude an. Die Kinder zu motivieren ist eine Sache. Die Eigenmotivation die andere. „Ein Mädchen hat ein Jahr gebraucht, bis sie Bronze hatte, weil sie nicht tauchen konnte“, sagt Die DLRG-Geschäftsführerin. Dann „die Freude im Gesicht des Kindes zu sehen, als sie es geschafft hatte, dafür mache ich das“, sagt Michaela David – und wendet sich der nächsten Gruppe zu.