Der Junge vom Dorf: Walter Wolf schildert Kindheitsgeschichte in Altenhof

Lesung in Drolshagen


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Das Foto auf dem Cover stammt von Walter Wolfs Vater und zeigt ihn mit vier Jahren. von privat
Das Foto auf dem Cover stammt von Walter Wolfs Vater und zeigt ihn mit vier Jahren. © privat

Drolshagen. „Selten habe ich 400 Seiten so schnell gelesen, und mich immer wieder auch selbst entdeckt“, sagte einer der Leser des neuen Buches „Der Junge vom Dorf“ von Walter Wolf, in dem er über 415 Seiten die Geschichte seiner Kindheit in seinem Herkunftsort Altenhof im Wendener Land ganz nah und authentisch beschreibt.


Der in Drolshagen lebende Autor bezieht dabei konsequent die Position des Kindes und dokumentiert aus dieser Sicht das Leben im Dorf. Ebenso konsequent bezieht sich der mittlerweile über 70-jährige Wolf ausschließlich auf seine Erinnerung, nutzt also keine Dokumente.

Der bekannte Sauerländer Autor Peter Bürger hatte Wolf ermutigt, „eine ehrliche Nachkriegsautobiographie ohne Tabus“ zu schreiben. Daraus ist dieses biografisch angelegte Buch entstanden.

Der Drolshagener Autor Walter Wolf. von privat
Der Drolshagener Autor Walter Wolf. © privat

Dem Autor ist es gelungen, offen und ehrlich, schonungslos und liebenswürdig in einer sehr persönlichen Sichtweise Geschichte durch Geschichten transparent werden zu lassen. Das Buch beschreibt Heimat als den sozialen Raum, wie ihn das Kind erlebt hat.

Es schildert, wie Kinder in der Landwirtschaft in ihre Aufgaben hineinwuchsen, wie die Kultur in der kleinen Volksschule aussah, wie Kirche und Glauben den Alltag bestimmten und wie sich Kinder beim Spielen die Freiräume schafften, in denen sie einfach Kind sein durften.

Zeitreise in die 1950er-Jahre

Das Buch gibt auch einen umfassenden Eindruck, wie das Dorf in den 1950er-Jahren aussah und wie die Menschen ihr Leben in fast allen Lebensbereichen durch umfassende Selbstorganisation gestalteten.

Die Texte zeigen auch, wie allmählich die Technik im Dorf ihren Platz bekam - in der Landwirtschaft, im Verkehr oder mit den ersten Telefonen und Fernsehgeräten. Auch problematische Bereiche wie den Umgang mit den Kriegsfolgen oder dem Alkohol klammert Walter Wolf nicht aus.

Eigenständige Kapitel

Was das Buch weiterhin lesenswert macht, ist die klare und eindeutige Sprache und der Aufbau in eigenständigen Kapiteln, die auch ein Lesen einzelner Teile möglich macht, ohne den Gesamtzusammenhang zu verlieren.

Der Autor wird am Mittwoch, 15. März, im Heimathaus Drolshagen Auszüge aus dem Buch vorlesen und steht auch für Rückfragen und zur Diskussion zur Verfügung. Beginn ist um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich.

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