Bücherzelle in Frenkhausen eröffnet

Hasenbahnhof neues Ziel für Bücherfreunde


Kinderbücher finden sich im unteren Regal. Bei der Eröffnung stöberten die kleinen Frenkhauser schon mal. von s: Rüdiger Kahlke
Kinderbücher finden sich im unteren Regal. Bei der Eröffnung stöberten die kleinen Frenkhauser schon mal. © s: Rüdiger Kahlke

Statt postgelb ein warmes Rot. Aus der Telefonzelle ist eine Bücherzelle geworden. Am Sonntag, 4. Oktober, haben die Frenkhauser ihre „öffentliche Bücherei“ eingeweiht. Am Hasenbahnhof können jetzt Bücher ausgeliehen, getaucht oder eingestellt werden.


Während auf dem Grill die Holzkohlen noch durchglühen mussten, brauchten Nachbarn schon stapelweise Lese-Nachschub: Romane von John Grisham „Die Darm“ oder Charlotte Links „Am Ende des Schweigens“ vervollständigen das Angebot für Bücherfreunde. In sechs Regalreihen stehen Bücher von Konsalik bis Rosemunde Pilcher, Reise und Sachbücher. In der untersten Reihe können sich Kinder bedienen (Simba, der Hellseher).
Unterstützung durch Sponsoren
Ortsvorsteher Lothar Burghaus hatte die Idee, nach Drolshagener Vorbild auch in Frenkhausen ein öffentliches Bücherregal einzurichten. Holz wie am Marktplatz fand er nicht so geeignet und zu pflegeintensiv. Nach Recherchen im Internet fiel die Wahl dann auf die ehemalige Telefonzelle. Burghaus spannte an und holte die Zelle in Prüm (Eifel) ab.
Etwa 50 Stunden Arbeit investierte der Ortsvorsteher in die Renovierung der Zelle. Ein Lackierer sorgte für neuen Glanz – mit einem warmen Rotton. Die Rahmen der Scheiben wurden neu verklebt. Das Material für die Fundamente spendierte die Stadt. Die, so Burkhard, „stand der Sache positiv gegenüber“, sah auch baurechtlich kein Problem. Und auch für die Beleuchtung fand sich noch ein Sponsor. Der Versorger Bigge-Energie spendierte den Strom, damit die Zelle auch bei Dunkelheit ein „gute Figur“ macht.
Nur mit Eigenleistung machbar
Solch ein Projekt „geht nur durch Eigenleistung“, sagt Burghaus. Hätte die Dorfgemeinschaft alles bezahlen müssen, wären zwischen 1.500 und 2.000 Euro fällig geworden. Dank des Engagements des Ortsvorstehers und der Sponsoren wurde es deutlich günstiger. Finanziert wurde der erste Schritt zur Umgestaltung des Hasenbahnhofs aus dem Überschuss, der beim Weihnachtsmarkt erwirtschaftet worden war. Burghaus stellte sein Projekt in der Dorfversammlung vor und „es wurde von allen als erstrebenswert angesehen.“
Damit die Zelle eine Zierde bleibt, gibt es auch eine kleine Gebrauchsanweisung. Sorgen, dass die kleine Bücherei durch Vandalismus Schaden nehmen könnte, hat der Ortsvorsteher nicht. Er wohnt gleich nebenan und die Frenkhauser haben ein Auge drauf. „Sonst dürfte man gar nichts machen“, zerstreut Lothar Burghaus mögliche Bedenken.
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