Leihfrist überschritten. Simone Stachelscheidt weist die Schülerin dezent darauf hin. Die erklärt kurz, warum sie säumig ist und fragt im nächsten Satz, ob sie in der Bücherei mitarbeiten könne. Für Simone Stachelscheidt eine Bestätigung ihrer Aussagen. Gerade hatte sie erläutert, wie gut es auch nach 20 Jahren personell in der KÖB läuft.
KÖB steht für „Katholische öffentliche Bücherei“. Die hat 1995 im Heimathaus mit der Ausleihe begonnen. Drei Frauen haben den Laden anfangs geschmissen. Sie ziehen sich jetzt zurück. Was vielfach Sorgen macht, der Generationswechsel und wie es weitergeht, ist für die Bücherei in Drolshagen kein Thema. Sechs Frauen engagieren sich, dazu mehrere junge Leute, Schülerinnen zumeist. Und weitere bekunden schon Interesse an der Mitarbeit. Nachwuchsprobleme gibt es nicht. „Vor einem Jahr haben wir noch händeringend Mitarbeiter gesucht“, sagt die Bücherei-Leiterin. Jetzt könne sie niemanden mehr im Arbeitsplan unterbringen.
Das liegt wohl auch daran, dass die Bücherei einen guten Ruf hat. „Wir haben schon den Anspruch aktuell zu sein“, sagt die Leiterin. Was Romane angeht, sei man gut aufgestellt. Was nachgefragt wird, könne kurzfristig beschafft werden. Den Etat verwaltet das Team selbst. Der Bücherflohmarkt, jeweils im März, „wird richtig gut angenommen.“ Dann werden Bücher aussortiert und verkauft. Das schafft Platz in den Regalen und bringt Mittel für die Anschaffung neuer Medien.