Angst um den Wald: Revierförster Heinemann zeigt Herausforderungen auf

Borkenkäfer und Wiederaufforstung


Revierförster Peter Heinemann zeigte der Exkursionsgruppe den Wald und damit auch die derzeitigen sowie zukünftigen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. von privat
Revierförster Peter Heinemann zeigte der Exkursionsgruppe den Wald und damit auch die derzeitigen sowie zukünftigen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. © privat

Drolshagen. 25 Drolshagener trafen sich kürzlich, um sich über den aktuellen Zustand der heimischen Wälder - unter den Bedingungen von Klimaerwärmung und Borkenkäferbefall - zu informieren. Revierförster Peter Heinemann führte die Gruppe rund eineinhalb Stunden über 3,5 Kilometer durch das Drolshagener Land.


Themen der Führung waren u.a. Artenkunde, die Aufgaben des Waldes für den Klima- und Wasserhaushalt, der aktuelle Dürremonitor, die Bedrohungen für den Wald durch die Auswirkungen der Klimaerwärmung und die Schutzaufgaben der Jäger bei aktuell hohen Wildbeständen. Des weiteren wurden die hohen Kosten und Risiken, die Waldbesitzer zur Wiederaufforstung ihrer durch Dürre und Borkenkäferbefall vernichteten Waldflächen stemmen müssen, thematisiert.

Da Drolshagen nur noch über 39 Prozent Waldfläche verfügt, sei das Thema Umwandlung in Wohngebiete oder Grünland nicht aktuell. Durch die Klimaerwärmung habe sich die Verteilung der Niederschlagsmengen sehr ungünstig verändert. Es sei zwar in den Wintermonaten der vergangenen Jahre genügend bis überdurchschnittlich viel Niederschlag gefallen, doch gerade während der Vegetationsperiode war der benötigte Regen unterdurchschnittlich oder blieb fast ganz aus.

Mehr Holz als Baustoff

Die Folge: wegen Harzmangel sind die Fichten dem Borkenkäfer schutzlos ausgeliefert. Die Borkenkäfer machen sich über die Lärchen her. Stürme, Erosion, bedingt durch Starkregen, Hochwasser und Schädlinge kommen als ernste Bedrohungen für den Wald zu den Dürreperioden erschwerend hinzu.

„Wir müssen unsere Emissionen auf Null senken und den Wald als CO2-Senke schützen und hüten. Da der Bausektor allein 40 Prozent Anteil an den CO2-Gesamtemissionen einnimmt, muss Holz als Baustoff einen viel größeren Stellenwert bekommen. Dies senkt die Zementproduktion und speichert gleichzeitig Kohlenstoff “ sagt Peter Heinemann.

Wiederaufforstung ist teuer

Die Situation sei angespannt durch den Untergang der Fichtenwälder und die gewaltigen Herausforderungen angesichts der großflächigen Wiederaufforstungs-Maßnahmen. „Wiederaufforstung bedeutet viel Arbeit und hohe Investitionskosten über Jahrzehnte. Fichten amortisierten sich frühestens nach 40 Jahren. Wann sich die neuen Arten - z.B. Douglasien, Lärchen oder Weißtannen - amortisierten, ist noch völlig unklar“, so Heinemann.

Peter Heinemann wies in diesem Zusammenhang auf die wichtige Schutzaufgabe der Jägerschaft hin, um durch Reduzierung des Wildbestandes die Jungbäumchen vor Verbiss zu bewahren.

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