Am alten Bahnhof in Hützemert rollen die Boule-Kugeln

2. Boule-Meisterschaft in Hützemert


Peter Schürholz (li.) siegte im Endspiel knapp mit 14:12 vor Wilfried Wessels (re.) Ulrich Hilchenbach vom Dorfverein (Mi.) gratulierte den Siegern. von Stefan Tump
Peter Schürholz (li.) siegte im Endspiel knapp mit 14:12 vor Wilfried Wessels (re.) Ulrich Hilchenbach vom Dorfverein (Mi.) gratulierte den Siegern. © Stefan Tump

Hützemert. Ab 14 Uhr am Samstag, 29. Juli, rollten die Kugeln. Der Dorfverein Hützemert hatte zur 2. Boule-Meisterschaft am alten Bahnhof eingeladen.


Das noch neue Angebot ist für die junge Emeline Rousseau (25) eine alte Freizeitbeschäftigung. Sie hat „Boule immer gerne gespielt, wenn auch nie im Verein.“ Die Französin, die aus Claye-Souilly in der Nähe von Paris stammt, hat schon als Kind mit ihren Großeltern Boule gespielt. Jenen Volkssport der südlichen Nachbarn, bei denen Metallkugeln so geworfen werden müssen, dass sie möglichst nah an einer kleinen Holzkugel zum Liegen kommen. Da nutzte Emeline gerne die Gelegenheit, in dem 16-er Feld auch in Hützemert an den Start zu gehen.

Schmunzelnd verwies Sascha Koch, Vorsitzender des Dorfvereins, auf die Teilnehmerin mit der weitesten Anreise. Die merkte schnell, dass sie für den rührigen Dorfverein eine gute Werbe-Ikone war. Dann fand Emeline Rousseau schnell in ihre neue Rolle, lobte die Hützemerter als „cool, alles nette Leute, schönes Ambiente“. Das entschädigte dafür, dass sie seit zwei Jahren in Attendorn wohnt und wegen der „Liebe hierher kam“ - also nicht fürs Boule-Spiel aus Frankreich angereist war.
Attraktion für den Sommer
Mit der Veranstaltung füllt der Dorfverein die Sommerpause. Weil der benachbarte Gasthof Betriebsferien hat, soll der Bahnhof auch in den zwei Sommerwochen als Anlaufstation für Radler und Wanderer dienen. Da hatte sich der Dorfverein, der dann die Wochenenden übernimmt, im vergangenen Jahr etwas einfallen lassen. „Der Sonntag ist Selbstläufer“, sagt Sascha Koch. Da läuft das Geschäft. Für den Samstag sollte noch eine Attraktion her. Die Idee dazu lieferte Ulrich Hilchenbach: Boule. Weil das Turnier im vorigen Sommer gut angekommen war, gab es am Samstag eine neue Runde.
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Am alten Bahnhof in Hützemert rollen die Boule-Kugeln
Gespielt wurde nach den Regeln des Deutschen Petanque Verbandes, jedoch bei den Vorrunden nur bis fünf Punkte im K.O.-System. Die Gegner wurden ausgelost. Unter den 16 Teilnehmern waren auch zwei Zweier-Teams. Die Kugeln stellte der Dorfverein. Wer wollte, konnte auch mit eigenem Gerät spielen. Da die Bahn schon mal da war und jeder Boule spielen kann, bot sich dieser Sport an, so Ulrich Hilchenbach, der auch die Punkte notierte und, wo nötig, als Schiedsrichter genau Maß nahm.

Während die Sportler noch um Punkte kämpften, konnten sich die anderen Gäste bei Kaffee, Kuchen, Waffeln, Würstchen und kühlen Getränken einen schönen Nachmittag machen. Für Sascha Koch passte auch das Wetter: nicht zu warm. Und die Einnahmen nimmt der Dorfverein gerne mit, um das Umfeld weiter aufzupeppen und die restlichen Schulden abzutragen. Das Lob  aus französischem Mund übrigens auch. Emeline fand die Waffeln köstlich. Ein süßer Trost auch für sie, die vor dem Finale ausschied.

In einem spannenden Endspiel siegte Peter Schürholz 14:12 gegen Wilfried Wessels. Ulrich Hilchenbach vom Dorfverein überreichte  beiden die Pokale.
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