125 Jahre Geschichte von Lösch- und Musikzug – Chronik vorgestellt

Drolshagen. 125 Jahre gemeinsame Geschichte. Eine gewichtige Chronik zum Jubiläum der Feuerwehr – mehr als zwei Kilogramm Geschichte. Auf 472 Seiten haben Dr. Peter Vitt und Walter Meinerzhagen den Entwicklungsprozess der Drolshagener Löschzüge und der Feuerwehr-Musikzüge nachgezeichnet.

Für Vitt war es „ein schwieriger Weg“. Denn: Löschzüge und Musikzüge lagen nicht immer auf einer Linie. 1896 gegründet, gingen beide auch bei ihren Chroniken eigene Wege. Zum 125-jährigen Jubiläum sind sie in einem Werk vereint. Die Autoren kannten sich bereits aus der Arbeit in der Geschichtswerkstatt des Heimatvereins.

Für Walter Meinerzhagen war die Arbeit an der Chronik dennoch Neuland. Mit Vitt habe er aber „einen guten Lehrmeister gehabt“, schmunzelt Meinerzhagen, der sich der Musikzüge angenommen hatte und mit Recherche und Schreiben die Corona-Zeit gut nutzen konnte. Zudem sei die städtische Archivarin Annalena Schäfer eine große Hilfe gewesen.

Die Autoren konnten sich auf die 1824 begonnene Chronik von Karl Stachelscheid stützen. Schwierigkeiten machte die neue Zeit, vor allem die Start des Internets. „Bilder sind im Nirwana verschwunden“, sagt Peter Vitt. Davor habe man sich gut auf Protokolle, handschriftliche oder mit Maschine geschrieben, stützen können.

Aus mehr als 2.000 Bilder mussten die Autoren die passenden Fotos heraussuchen. Auch hier half das legendäre Stachelscheid-Archiv der Stadt, so Vitt. Er arbeitete sich zudem durch zwei Umzugskartons mit Zeitungen. Manchmal musste aus dicken Samstagsausgaben erst der kleine Artikel über die Feuerwehr extrahiert werden. Neben der Feuerwehr profitieren auch künftige Autoren oder Heimatforscher von der Arbeit der beiden Chronisten. „Das ist jetzt im Stadtarchiv archiviert“, bilanziert Vitt.

Die Chronik für das 2021 anstehende Jubiläum der beiden Feuerwehr-Gliederungen hatte der damalige Stadtbrandmeister Armin Fahrenkrog bereits 2018 angestoßen. Sein Nachfolger, Dirk Nebeling, stellte das Projekt und die Autoren am Mittwochnachmittag, 1. Juni, im Feuerwehr-Gerätehaus vor. Mit der Chronik könne er nun einen „wichtigen Bestandteil des Jubiläums“ vorstellen.

Damit hätten die Autoren auch ein „ein großes Stück“ Stadtgeschichte festgehalten. Die Feuerwehr habe es nicht nur als Verpflichtung angesehen, die historischen Ereignisse rund um die Feuerwehr im Stadtarchiv für die Zukunft zu sichern. „Es ist uns auch eine besondere Freude, die vielen Entwicklungsstadien und die Arbeit von Löschzug und Musikzug heute für alle Bürger der Region vorzustellen.“

Mit der „hochwertigen“ Chronik werde festgehalten, „was sonst verloren gehen würde“, würdigte Bürgermeister Ulrich Berghof, der die Chronik als einer der ersten entgegennehmen konnte, die Arbeit der Feuerwehr und der beiden Autoren. Gleichwohl sei die Vorstellung des Buches auch „ein trauriger Moment“, sprach Berghof die ausgefallenen Events zum Jubiläumsjahr 2021 an. Die Chronik sieht der Bürgermeister auch als Würdigung des Ehrenamtes.