Starke Industrieregion hat Sorgen bei demographischer Entwicklung

IHKs veröffentlichen „Südwestfalen in Zahlen“


Symbolfoto. von privat
Symbolfoto. © privat

Kreis Olpe. „Die Zahlen belegen eindrucksvoll: Südwestfalen ist nach wie vor eine der stärksten Industrieregionen. Während bundes- und landesweit nur 28 Prozent bzw. 26 Prozent der Beschäftigten im produzierenden Gewerbe tätig sind, können in Südwestfalen über 43 Prozent der Arbeitsplätze der Industrie zugeordnet werden. Der Industrieumsatz legte im vergangenen Jahr stärker zu als im Landesdurchschnitt. Er stieg in Südwestfahlen um 12,2 Prozent, in NRW um 10,9 Prozent.“


Mit diesen Worten kommentierte Stephan Häger, Leiter des Referats Konjunktur, Arbeitsmarkt und Statistik der IHK Siegen, die vierte Auflage von „Südwestfalen in Zahlen“.

Ein weiteres Kennzeichen der Industriestärke der Region: 44 Prozent der Bruttowertschöpfung ist dem produzierenden Gewerbe zuzuordnen. Im Vergleich hierzu fällt sie in NRW mit 27 Prozent deutlich geringer aus. Zudem ist die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Südwestfalen positiv. Die Anzahl stieg von 2011 bis 2021 um fast 63.000 oder 12,5 Prozent.

Bevölkerungsentwicklung in Südwestfalen gegenläufig zu NRW

Stephan Häger: „Die in weiten Teilen ordentlichen Wirtschaftszahlen und die geringere Arbeitslosenquote im Vergleich zum Landesdurchschnitt wirken sich jedoch nicht positiv auf die demografische Entwicklung aus. Das ist insbesondere im Hinblick auf den Fachkräftemangel problematisch.“

Die Bevölkerungsentwicklung ist entgegen dem Landes- und Bundestrend negativ. Während in Südwestfalen die Bevölkerungsanzahl in den letzten zehn Jahren um fast 47.000 bzw. 3,3 Prozent sank, stieg sie in NRW um mehr als 80.000 bzw. 0,5 Prozent.

Fachkräftemangel wird sich verstärken

Bundesweit legte die Bevölkerungsentwicklung mit einem Plus von 1,7 Prozent sogar noch deutlicher zu. Auch der Anteil der jüngeren Erwachsenen (20 bis 49 Jahre) ist in der Region geringer. Gleichzeitig ist der Anteil der über 50-Jährigen um 2 Prozentpunkte höher als im Landesdurchschnitt.

„Das Arbeitskräfteangebot wird schrumpfen und den Fachkräftemangel in Zukunft noch verstärken. Um diesen ein Stück weit zu begegnen, sind konsequente standortpolitische Entscheidungen notwendig“, so Stephan Häger weiter.

Artikel teilen: