Sauerlandlinie: Windgutachten für den Brückenneubau
Simulation im Windkanal
- Aus der Region, 16.03.2022
- Straße & Verkehr
Lüdenscheid/Kreis Olpe. Die Autobahn Westfalen überarbeitet derzeit die Planung für den Neubau der maroden Talbrücke Rahmede. „Dadurch, dass wir sprengen können und die neue Brücke nicht in Seitenlage neben der alten gebaut wird, müssen wir für den Neubau den Einfluss des Windes während der Bauphase neu berechnen“, erklärt Michael Neumann, der Projektleiter für die Neubauplanung.
Ursprünglich war geplant, den Neubau neben der alten Brücke zu errichten und später an seinen endgültigen Platz zu schieben. Ein Verfahren, das derzeit zum Beispiel an der Talbrücke Rinsdorf genutzt wird. Auch die Lennetalbrücke wurde so gebaut. An der Talbrücke Rahmede fällt diese Option weg, weil sie seit Anfang Dezember für den Verkehr gesperrt ist.
Die Brücke wird so schnell wie möglich gesprengt und die Neubauplanung für den Bau am alten Platz angepasst. Der Einfluss des Windes auf ein Bauwerk spielt dabei nicht nur für die Planung eine Rolle, sondern auch besonders für die Bauphase. „Wenn wir einen Brückenüberbau Stück für Stück über das Tal zum nächsten Pfeiler schieben, ist dieses Bauteil enormen Lasten durch Wind ausgesetzt“, erklärt der Bauingenieur.
Diese möglichen Lasten müssen nun neu berechnet werden, weil der Neubau nicht mehr im Windschatten der Bestandsbrücke stattfindet. Der „Schatten“ ist dabei nicht immer positiv, weil ein bestehendes Bauwerk auch Wirbel erzeugen kann. Das Tal der Rahmede verläuft von West nach Ost, liegt also damit in einer der Hauptwindrichtungen.
Um bei größeren bzw. exponiert stehenden Brücken den Windeinfluss zu simulieren, wird ein Modell nachgebildet und in einen Windkanal gestellt. „So können wir sehen, wie genau der Wind angreift und das bei der Bauplanung entsprechend berücksichtigen“, so Neumann.