Mehr als 1.200 Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt
In Siegen-Wittgenstein und Olpe
- Aus der Region, 01.09.2023
- Wirtschaft

Kreis Olpe/Siegen-Wittgenstein. Bis August sind im Kreis Olpe und im Kreis Siegen-Wittgenstein insgesamt 3.852 Berufsausbildungsstellen gemeldet worden. Dem gegenüber stehen 2.098 Bewerber, die sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Agenturen für Arbeit vor Ort gemeldet haben.

Rechnerisch kommen damit auf 100 gemeldete betriebliche Berufsausbildungsstellen 56 Bewerber. Zurzeit sind noch 214 junge Frauen und Männer auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Gleichzeitig sind noch 1.263 betriebliche Ausbildungsplätze unbesetzt. Somit kommen auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen rund 17 unversorgte Bewerber. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl von Bewerber um 3,5 Prozent gestiegen.

Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Ausbildungsstellen um 1,9 Prozent gestiegen. In den kommenden Monaten bestehen für alle Beteiligten noch gute Chancen.

655 Jugendliche aus dem Kreis Olpe haben sich seit Oktober 2022 an die Berufsberatung der heimischen Agenturen für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. 79 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt.
Der Vielzahl an Bewerbern stehen derzeit 1.539 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber von denen aktuell noch 513 betriebliche Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Jugendliche, die jetzt noch eine Ausbildung suchen, haben gute Chancen: jedem von ihnen stehen rechnerisch rund 6,5 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung.
Förderangebote der Agentur für Arbeit Siegen für junge Menschen und Unternehmen:
- Bei der Assistierten Ausbildung wird den jungen Menschen bei der Ausbildungssuche geholfen. Neben Stütz- und Förderunterricht um fachtheoretische Inhalte zu festigen oder zum Abbau von Sprachdefiziten, wird konkret bei der Prüfungsvorbereitung Unterstützung geboten. Auch in Krisensituationen erhalten die Auszubildenden Hilfe und ganz konkret sozialpädagogische Begleitung.
- Bei der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme werden nicht mehr Schulpflichtige an die verschiedenen Berufsfelder und Betriebe herangeführt. Sie können die Ausbildung finden die zu ihnen passt. Gut geeignet ist dieses Angebot auch für junge Menschen, die ihre Ausbildung abgebrochen haben und nach einer Alternative Ausschau halten.
- Eine weitere Brücke in Richtung betriebliche Ausbildung kann die Einstiegsqualifizierung darstellen. Jugendliche lernen die Ausbildung und den dazugehörigen Betrieb kennen, können ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und ihre Potenziale selbst erkunden. Arbeitgeber erhalten Zuschüsse zur Praktikumsvergütung – eine Einstiegsqualifizierung hat dieselbe Funktion wie ein sozialversicherungspflichtiges Langzeitpraktikum. Mit der Aussicht auf Happy End: Am Ende steht es den Unternehmen frei, die Jugendlichen in ein reguläres Ausbildungsmodell zu übernehmen und wenn möglich, Inhalte aus der Einstiegsqualifizierung anrechnen zu lassen.
- Sollte sich eine Ausbildung in einem Betrieb nicht ergeben, kann dies auch bei einem regionalen Bildungsträger erfolgen, der von der Agentur für Arbeit beauftragt wird. In einer außerbetrieblichen Ausbildung werden die Jugendlichen in den Werkstätten des Trägers oder in Kooperation mit einem anerkannten Ausbildungsbetrieb ausgebildet. Der frühzeitige Übergang in eine betriebliche Ausbildung wird weiterhin angestrebt. Auch dieses Modell resultiert am Ende in einer abgeschlossenen Berufsausbildung.
Und auch Unternehmen werden bei allem unterstützt: Ob Verwaltung, Organisation und Durchführung der Ausbildung oder einer Einstiegsqualifizierung. Eine feste Ansprechperson steht den Firmen zur Seite und begleitet die Ausbildung vom Anfang bis zum Ende. Den Unternehmen steht der Arbeitgeber-Service vor Ort oder per Tel.: 0800/4 55 55 20 zur Seite.