MdEP Peter Liese: Medikamentenmangel bei Kindern schnell anpacken

Arzneimittel bevorraten


Dr. med. Peter Liese bei einem Arbeitseinsatz in der Kinderklinik Paderborn. von St. Vincenz Kliniken
Dr. med. Peter Liese bei einem Arbeitseinsatz in der Kinderklinik Paderborn. © St. Vincenz Kliniken

Südwestfalen. „Der Medikamentenmangel insbesondere bei Kindern ist ein Riesenskandal und muss auf allen politischen Ebenen energisch bekämpft werden. Die Gesundheitsminister der Europäischen Union müssen konkrete Lösungsvorschläge aufnehmen.“


Das erklärte der südwestfälische CDU-Abgeordnete und gesundheitspolitische Sprecher seiner Fraktion, Dr. Peter Liese, angesichts eines Brandbriefes von Kinder- und Jugendärzten aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz. Die Ärzte hatten sich am Wochenende an die Gesundheitsminister gewandt und diese zu Maßnahmen aufgefordert, um einen Medikamentenmangel im Herbst zu verhindern.

„Darf nicht passieren“

„Die Kollegen haben vollkommen recht. In reichen Ländern dürfen Zustände, wie wir sie im letzten Winter erlebt haben, nicht passieren“, so Liese. „Auch in der Region klagen Ärzte und Apotheken über den Medikamentenmangel. Besonders schlimm ist es bei Kindern. Ich habe selbst erlebt, wie Kinder auf einer ohnehin überlasteten Station liegen mussten, nur weil Antibiotikasaft nicht vorhanden war und sie deshalb für Infusionen mehrere Tage in der Klinik bleiben mussten. Das hat mir noch mal gezeigt, wie dringlich das Problem ist.“

Vor wenigen Tagen hat die Europäische Kommission einen Vorschlag vorgelegt. Dieser sieht unter anderem vor, dass eine konkrete Liste mit kritischen Arzneimitteln erarbeitet wird und diese Arzneimittel auch bevorratet werden. Der Vorschlag muss nach Lieses Meinung so schnell wie möglich umgesetzt werden.

Ausschreibungen anpassen

Der Abgeordnete weiter: „Wenn wir wollen, dass Produktion nach Europa zurückverlagert wird, müssen wir Verfügbarkeit und Produktion in Europa bei den Ausschreibungen berücksichtigen. Die Marktmacht von Deutschland alleine reicht aber nicht aus, wir brauchen ein europäisch abgestimmtes Vorgehen.“

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