Kinderklinik weist auf Tag des Frühgeborenen mit Aktionen vor Ort hin

Aktionen in lila


Von links: Simone Hensel (Bereichsleitung Pflege), Markus Pingel (Ärztlicher Direktor und Chefarzt Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin) und Verena Klein (Stationsleitung Perinatalzentrum). von DRK Kinderklinik Siegen
Von links: Simone Hensel (Bereichsleitung Pflege), Markus Pingel (Ärztlicher Direktor und Chefarzt Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin) und Verena Klein (Stationsleitung Perinatalzentrum). © DRK Kinderklinik Siegen

Siegen. Mit Aktionen vor Ort weist die Kinderklinik Siegen auf den Tag der Frühgeborenen hin. Dieser findet am Donnerstag, 17. November, statt.


Durchschnittlich wiegt ein Neugeborenes in Deutschland zwischen 3.300 und 3.500 Gramm, als normal gilt ein Gewicht zwischen 2.800 und 4.200 Gramm. Normal groß sind alle Babys zwischen 48 und 56 Zentimetern, der Durchschnitt liegt bei 50 bis 52 Zentimetern.

In der DRK-Kinderklinik Siegen wurden in den vergangenen Jahren aber eben auch immer wieder junge Erdenbewohner nach Hause entlassen, die bei ihrer Geburt nur zwischen 350 und 450 Gramm gewogen haben. Jedes Elfte der in Deutschland geborenen Kinder ist ein sogenanntes Frühchen, deutschlandweit sind es jährlich etwa 60.000. Als Frühgeburt gilt eine Geburt vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche (SSW).

Spezielle Pflege

Solche extrem Frühgeborenen werden in Siegen-Wittgenstein in der Regel im Diakonie Klinikum Jung-Stilling geboren, das Team der Neonatologie von Chefarzt Markus Pingel übernimmt die Kinder noch im Kreisaal zur weiteren Versorgung im hiesigen Perinatalzentrum Level 1.

Dank der kompetenten intensivmedizinischen Versorgung und spezieller Pflege entwickeln sich die meisten der Frühchen über Monate des Aufenthalts hinweg so positiv, dass sie die Klinik mit guter Perspektive nach Hause verlassen können.

In 2021 hat das Team der Neonatologie der DRK-Kinderklinik über 700 Früh- und Neugeborene aus den umliegenden Geburtskliniken intensivmedizinisch versorgt, 51 davon gehörten zu der kritischen Gruppe mit einem Gewicht unter 1.250 Gramm.

Mangelnde Wahrnehmung

Obwohl deutschlandweit die Frühgeborenen als eine der größten Kinderpatientengruppe mit hohen Morbiditäts- bzw. Mortalitätsrisiken gelten, werden Probleme und Risiken für die weitere Entwicklung dieser Kinder nicht in entsprechendem Maß wahrgenommen.

Daher machen jedes Jahr am 17. November weltweit Kliniken und Eltern auf die Belange von Frühgeborenen und ihren Familien aufmerksam. Normalerweise lädt die Frühchengruppe „klitzeklein“ der Kinderklinik, die von engagierten Pflegekräften organisiert wird, schon seit vielen Jahren zum Welttag des Frühgeborenen alle ehemaligen Frühchenfamilien in die Räume der Kinderklinik ein. Corona bedingt fallen diese Treffen aus.

Lila Muffins

Dennoch haben sich die Mitarbeiter der Klinik als Hinweis auf diesen ganz besonderen Tag einiges überlegt. So tragen alle Mitarbeiter im Eltern- und Patientenkontakt lila FFP 2 Masken. Und den Familien mit aktuellen und ehemaligen Frühchen hat man spezielle Postkarten überreicht, mit denen man zum einen auf den Aktionstag hinweisen, aber eben auch frohe Grüße von der Frühchenfamilie übersenden kann.

Und lilafarbene Muffins gibt es als kleines sichtbares Zeichen zudem an dem Tag sowohl für die Eltern als auch das Ärzte- und Pflegeteam der Intensivstation, des PNZ und der Früh- und Neugeborenenstation. Aus Gründen des Energiesparens verzichten die Kliniken auf die Beleuchtung der Einrichtungen mit Frühgeborenen in lila, stattdessen setzt man den ganzen Tag über andere lilafarbene Elemente wie FFP 2 Masken und Ballons ein Zeichen vor Ort.

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