IHKs fordern in Standortkonferenz „Kraftakt“ für Südwestfalen

Region zukunftssicher aufstellen


Klaus Gräbener, Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen, regt an, die Ansätze aus der Konferenz in einem gemeinsamen Prozess in konkrete Schritte umzusetzen. von privat
Klaus Gräbener, Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen, regt an, die Ansätze aus der Konferenz in einem gemeinsamen Prozess in konkrete Schritte umzusetzen. © privat

Siegen/Olpe/Lüdenscheid. In der 1. Südwestfälischen Standortkonferenz forderten die Industrie- und Handelskammern Arnsberg, Hagen und Siegen geschlossenes Handeln für den Wirtschaftsstandort Südwestfalen.


Ralf Stoffels, Präsident der SIHK Hagen sagte: „Der Erfolg der stärksten Industrieregion in NRW ist massiv gefährdet. Knappe Gewerbeflächen, marode Infrastruktur, steigende Energiepreise, Hochwasserschäden und Corona-Beschränkungen: All das sind Risiken, die einen gemeinsamen Kraftakt erfordern.“

Im Mittelpunkt der Diskussion standen Fragen zum Zustand der Straßen, der Schiene und der digitalen Infrastruktur. Bereits in seinem Eingangsvortrag machte Dr. Hendrik Schulte, Staatssekretär im Landesverkehrsministerium, klar, dass der Ersatzneubau der Talbrücke Rahmede so schnell wie möglich stehen müsse.

Naturschutz wird Projekt Rahmedetalbrücke nicht verhindern

Klaus Brunsmeier, Landesvorstand des BUND, unterstrich die Wichtigkeit einer Umweltverträglichkeitsprüfung und einer Planfeststellung: „Aber der gesetzlich vorgeschriebene Ausgleich beim Erweiterungsneubau der Autobahnbrücke kann parallel zu den anderen Arbeiten erfolgen.

Naturschutz wird das Projekt weder verhindern noch verzögern. Aber schnell und zugleich rechtssicher auch gegenüber Dritten kann die Brücke nur unter Einsatz dieser Verfahren errichtet werden.“

Verlagerung von Transporten auf die Schiene

Andere Teilnehmer wünschen sich vor Allem einen verbindlichen Zeitplan. „Nehmen Sie die Autobahn GmbH, BUND und Fernstraßenbundesamt an einen Tisch und finden Sie eine Lösung“, richtete Klaus Gräbener, Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen, seinen Appell an Dr. Stefan Krause vom Bundesverkehrsministerium (BMDV).

Die Verlagerung von Transporten auf die Schiene stand im Zentrum eines weiteren Programmpunkts. Hier müsse viel mehr Tempo gemacht werden. Remo Piesker, Vertriebsleiter der DB Cargo, konnte für die vergangenen Wochen ein deutlich gestiegenes Interesse an Bahntransporten vermelden. Er machte deutlich, dass man alles unternehme, um gemeinsam mit den Unternehmen schnell und unkompliziert Lösungen für den Transport von Gütern auf der Schiene zu finden.

Handlungsdruck bei Ausbau der Gigabit-Infrastruktur

Als weitere wesentliche Maßnahme dazu plant die DB Cargo, die Region Siegerland ab Dezember 2022 mit direkteren und schnelleren Verbindungen nach West- und Süddeutschland im Einzelwagenverkehr weiter zu stärken.

Handlungsdruck gibt es auch beim Ausbau der Gigabit-Infrastruktur. Derzeit sind in Südwestfalen mehr als 53 % aller Anschlüsse gigabitfähig. 2025 solle der flächendeckende Ausbau abgeschlossen werden, erläuterte Christoph Dammermann, Staatssekretär im Landeswirtschaftsministerium, das erklärte Ziel der Landesregierung.

Wenn es gelinge, die vielen standortpolitischen Ansätze aus der Konferenz in einem gemeinsamen Prozess in konkrete Schritte zu übersetzen, habe sich der Einsatz gelohnt, zeigte sich Klaus Gräbener überzeugt.

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