IHK Siegen: Europass-Verleihung an 13 Auszubildende

Azubis in Irland und Lettland unterwegs


Der Europass bescheinigt den Auszubildenden die im Ausland erworbenen Kompetenzen. von IHK Siegen
Der Europass bescheinigt den Auszubildenden die im Ausland erworbenen Kompetenzen. © IHK Siegen

Kreis Olpe/Siegen. Ob Auslandspraktikum, Auslandssemester oder Fachkräfteaustausch – der Europass Mobilität ist das Zertifikat für den Nachweis von Lernaufenthalten im Ausland und inzwischen eine feste Größe bei Personalentscheidern. Denn er bildet in transparenter Form ab, was im Ausland erlernt wurde, und dokumentiert den Mut, im Ausland zu arbeiten und zu lernen. Zudem differenziert er die erworbenen sprachlichen, sozialen, interkulturellen und fachlichen Kompetenzen. 13 Auszubildende aus Südwestfalen sind jetzt von IHK-Geschäftsführerin Sabine Bechheim mit dem Europass Mobilität ausgezeichnet worden.


Die Azubis gehörten zu den Glücklichen, die das schmale Zeitfenster im Sommer und im Herbst, in dem die Corona-Zahlen noch beherrschbar schienen, nutzen konnten: Mit dem IHK-Projekt „WINGs goes Ireland“ und Stipendien der IHK Siegen ging es für zehn kaufmännische und technisch-gewerbliche Azubis heimischer Unternehmen in den Südwesten der Republik Irland sowie für drei technisch-gewerbliche Azubis mit dem neuen Kooperationspartner Education GmbH und „Erasmus+“-Stipendien nach Lettland.

In ausgesuchten mittelständischen Betrieben Limericks und Rigas konnten die Azubis internationale Berufserfahrung sammeln sowie das irische bzw. lettische Alltagsleben in der jeweiligen Gastfamilie und in Studentenwohnheimen kennenlernen – ein lohnenswerter Blick über den Tellerrand.

Beruflich und privat profitiert

Ob Arbeitsprozesse in einer fremden Branche, rechtliche Fragen, Gepflogenheiten englischsprachiger Geschäftskommunikation oder kulturelle Besonderheiten des einzigen englischsprachigen EU-Landes und der „Perle der baltischen Staaten“: Von den erworbenen Kompetenzen profitieren die Teilnehmer nachhaltig, beruflich wie privat.

  • Janik Schulte (angehender Industriekaufmann bei GEDIA Attendorn): absolvierte sein Praktikum in einem Hotel, fand es besonders bemerkenswert, dass miteinander konkurrierende Hotels in Limerick beim Wareneinkauf von Verbrauchsgütern eine Kooperation bilden, um günstigere Einkaufspreise zu erzielen.
  • Laura Schönling (angehende Bankkauffrau bei der Sparkasse Siegen): musste sich erst einmal daran gewöhnen, wieviel Vertrauen ihr Gastbetrieb in sie und ihre Arbeit hatte. Schnell konnte sie eigenständig die Buchhaltung bearbeiten, die Einnahmen überprüfen oder Solvenzprüfungen von Kunden vornehmen.
  • Nina Berg (angehende Technische Produktdesignerin in Maschinen- und Anlagenkonstruktion bei EMG Automation in Wenden): absolvierte ihr Praktikum in einer Begegnungsstätte für ältere Menschen mit vielseitigen Einsatzgebieten – von Rezeptionsarbeit über Meals on Wheels (Essen auf Rädern) bis zur Mitarbeit bei einem Projekt gegen Gewalt gegenüber Frauen oder der Organisation und Betreuung von Veranstaltungen.


Überaus erfreulich sind auch die Rückmeldungen der drei Azubis, die ihr Praktikum in der lettischen Hauptstadt Riga absolvierten. Durch die Gespräche mit den Gastfamilien, Mitbewohnern und Kollegen haben die Azubis nicht nur ihre Sprachkenntnisse erheblich ausbauen können, sondern auch tiefe Einblicke in die dortigen politischen Diskussionen erhalten.

Während in Riga die große multikulturelle Vielfalt und der Digitalisierungsgrad in allen Lebensbereichen die Azubis nachhaltig beeindruckten, gehören die Gesprächskultur und -freudigkeit wie auch die „Lockerheit“ und der tiefschwarze Humor der Iren zu den prägendsten Eindrücken bei den Nachwuchskräften.

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