Heimisches Handwerk rechnet mit Verschlechterung der Geschäftslage

Frühjahrs-Konjunkturbericht


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Symbolfoto Hausbau von Pixabay.com
Symbolfoto Hausbau © Pixabay.com

Südwestfalen. Hohe Inflation und Beschaffungskosten: Allen widrigen Umständen zum Trotz bleibt die wirtschaftliche Lage im Handwerk auf einem stabilen Niveau. Die Betriebe rechnen in den nächsten sechs Monaten zum Teil jedoch mit einer Verschlechterung der Geschäftslage. Das geht aus dem aktuellen Frühjahrs-Konjunkturbericht, für den die Handwerkskammer (HwK) Südwestfalen 800 Betriebe befragt hat, hervor.


Die gute Nachricht vornweg: Die wirtschaftliche Lage im Handwerk ist trotz der äußeren Rahmenbedingungen aktuell stabil. Das Bau- und Ausbauhandwerk bleibt Stützpfeiler der regionalen Handwerkskonjunktur. „Unsere Betriebe suchen händeringend Auszubildende und Fachkräfte“, weiß HwK-Hauptgeschäftsführer Hendrik Schmitt.

Allerdings gehen viele Betriebe von einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten aus. „Die trüben Aussichten sind vor allem der hohen Inflation und dem daraus resultierenden Konsumrückgang geschuldet. Die Kunden achten stärker auf den Preis eines Produkts oder einer Dienstleistung, weil ihr real verfügbares Einkommen spürbar gesunken ist“, so Schmitt.

Tritt auf die Baubremse

Im Bau- und Ausbaugewerbe herrscht Pessimismus beim Blick auf das kommende Halbjahr. „Das Trio, bestehend aus steigenden Bau-, Finanzierungs- und Lebenshaltungskosten, führt dazu, dass die Menschen im wahrsten Sinne des Wortes auf die Bau-Bremse drücken und sogar geplante Investitionen zurückstellen“, prognostiziert der HwK-Hauptgeschäftsführer.

Aber auch das Lebensmittelgewerbe, das Bäcker, Konditoren und Fleischer umfasst, und das Kfz-Gewerbe zeigen sich besorgt über die Zukunft. Die stark gestiegenen Energie- und auch Gaskosten bringen vor allem die energieintensiven Handwerke in eine bedrohliche Lage. „Wir brauchen jetzt günstige Energietarife für das Handwerk, damit das Brot auch morgen noch bezahlbar bleibt“, fordert Schmitt.

Geschäftslage aktuell gut

Ungeachtet der in Teilen trüben Zukunftsaussichten kann eine große Zahl von Betrieben aktuell von einer positiven Geschäftslage berichten: 54,5 Prozent bewerten ihre Geschäftslage als gut, 35 Prozent als befriedigend und nur 10,5 Prozent als schlecht. In diesem Frühjahr gehen 75 Prozent der befragten Betriebe von einer stabilen

Beschäftigungssituation aus. 13 Prozent erwarten steigende und nur zwölf Prozent sinkende Beschäftigungszahlen. Auch die Lage bei den Umsätzen und Auftragsbeständen bleibt gegenüber dem Herbst 2022 auf einem stabilen Niveau: 31 Prozent der befragten Betriebe berichten von gestiegenen Umsätzen und 29 Prozent von gestiegenen Auftragsbeständen.

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