Fortschritte beim Neubau der Talbrücke Rahmede in Lüdenscheid

Ein Jahr nach der Sprengung


  • Aus der Region, 07.05.2024
  • Straße & Verkehr
  • Von Nils Dinkel
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Die Talbrücke Rahmede ist vor genau einem Jahr am Sonntag, 7. Mai 2023, erfolgreich gesprengt worden. von Nils Dinkel
Die Talbrücke Rahmede ist vor genau einem Jahr am Sonntag, 7. Mai 2023, erfolgreich gesprengt worden. © Nils Dinkel

Lüdenscheid. Ein Jahr nach der Sprengung der Talbrücke Rahmede in Lüdenscheid (LokalPlus berichtete) befindet sich der Neubau in vollem Gange. Susanne Schlenga von der Autobahn Westfalen bestätigt auf LokalPlus-Nachfrage, dass die Arbeiten im Zeitplan liegen.


Voraussichtlich im Sommer 2026 wird das erste Teilbauwerk fertiggestellt und freigegeben. „Für den Bau der Brücke sind nach wie vor 170 Millionen Euro veranschlagt“, erklärt Schlenga.

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Widerlager Frankfurt.

Seit dem Baustart seien bedeutende Fortschritte erzielt worden:


  • Die Baustraßen in den beiden Hängen wurden hergestellt, asphaltiert und mit Schutzplanken zur Sicherung versehen.
  • Die Hochdruckwasserleitung der Enervie (regionales Energieversorgungsunternehmen ), eine wichtige Wasserversorgung für Teile von Lüdenscheid, wurde verlegt.
  • Die Gründung der Widerlager und Pfeiler wurde abgeschlossen, wobei bis zu 15 Meter tief gegraben wurde. Die Betonage der Widerlager ist bereits erfolgt, und zwei Hilfspfeiler wurden fertiggestellt.
  • Auf beiden Seiten wurden Taktkeller mit einer Länge von jeweils 100 Metern hergestellt, wobei insgesamt 40.000 Kubikmeter Fels abgebaggert wurden.
  • Der Stahlbau des Überbaus läuft parallel zu den Arbeiten in Lüdenscheid. Die ersten Teile werden in Kürze angeliefert, und auf einem Vormontage-Platz werden die einzelnen Segmente zusammengesetzt.
Hintergrund:

Die am 7. Mai 2023 gesprengte Talbrücke Rahmede war Mitte der 1960er-Jahre gebaut worden. Das 453 Meter lange Bauwerk war bis zu 70 Meter hoch. Die Untersuchung der Talbrücke hatte Anfang Dezember 2021 mittels Laserscan erschreckende Ergebnisse zutage gebracht:

Verformungen im Überbau erforderten eine sofortige Sperrung der A 45 für sämtlichen Verkehr. Schnell wurden weitere Untersuchungen in Auftrag gegeben, um das volle Ausmaß der Schäden festzustellen. Anfang Januar wurde dann klar: Die Brücke war nicht mehr tragbar und musste komplett ersetzt werden.

Vor allem Lkw-Fahrer müssen seither weiträumige Umleitungen in Kauf nehmen. Vor allem in und um Lüdenscheid herum gibt es massive Verkehrsbelastungen. Die hiesige Wirtschaft rechnet mit enormen Verlusten wegen der Brückensperrung.

Das Neubauprojekt ist im Juli 2023 an die Arbeitsgemeinschaft aus HABAU, MCE und Bickhardt Bau vergeben worden. Bis Oktober 2023 wurde das Baufeld geräumt, inklusive der Reste der gesprengten Brücke und des Fallbetts.

Im Oktober begannen Rodungen im Baufeld und die Anlegung von Baustraßen. Parallel dazu erstellten die Verantwortlichen detaillierte Pläne, die einem Genehmigungsprozess unterliegen. Eine besondere Herausforderung beim Neubau ist laut Autobahn GmbH das steile Gelände.

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