Drei Monate „Totalschaden Rahmede“ haben Auswirkungen auf das Handwerk

Politik muss handeln


Die gesperrte Talbrücke Rahmede der A 45. von Autobahn Westfalen
Die gesperrte Talbrücke Rahmede der A 45. © Autobahn Westfalen

Südwestfalen/Lüdenscheid. Seit dem 2. Dezember ist die Talbrücke Rahmede der A 45 komplett für den Verkehr gesperrt. Die „Lebensader“ der Region pulsiert nicht mehr. Ein Desaster sondergleichen für Bevölkerung, Wirtschaft und natürlich auch das Handwerk in der Region. In einer gemeinsamen Umfrage der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis und der Handwerkskammer Südwestfalen sind alle betroffenen Handwerksbetriebe im Märkischen Kreis angeschrieben und zur aktuellen Situation befragt worden.


„Die Befragung spiegelt eine sich dynamisch verschlechternde Situation wider, denn mehr als 50 Prozent der Befragten gaben an, dass sie einen Rückgang bei den Kundenanfragen feststellen“, so Hendrik Schmitt, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Südwestfalen.

Hendrik Schmitt von privat
Hendrik Schmitt © privat

„Dies führt kurz- und mittelfristig für viele Betriebe zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Beeinträchtigung. Denn die nun drei Monate andauernde Brückensperrung schlägt sich sichtbar in den Ergebnissen der Betriebe nieder.“

Die Befragung verdeutlicht, dass sich vor allem die betrieblichen Wegezeiten seit der Brückensperrung drastisch erhöht haben. Sage und schreibe 45 Minuten täglich brauchen die betroffenen Handwerker zusätzlich für An- und Abfahrtswege. „Auf Dauer ist das für die Betriebe und deren Mitarbeiter nicht durchzuhalten“, erklärt Schmitt.

90 Prozent fürchten nachhaltige Schwächung

90 Prozent der Antwortenden sind der Auffassung, dass sich die Lage weiter verschlechtern wird. Man sei erst am Anfang einer negativen Entwicklung, müsse aber von einer nachhaltigen Schwächung der Region ausgehen.

Eine Verlagerung in andere Regionen versucht die Mehrzahl der Betriebe aktuell zu vermeiden. Allerdings stellt schon jetzt jeder fünfte Handwerksbetrieb fest, dass Mitarbeiter aufgrund der miserablen Erreichbarkeit und den damit verbundenen langen Fahrtzeiten ihr Anstellungsverhältnis gekündigt haben.

Beherztes Eingreifen der Politik gefordert

„Die Betriebsbefragung zeigt sehr deutlich, wie angespannt die Lage ist und wie dringend die Situation rund um die Talbrücke Rahmede verbessert werden muss“, mahnt auch Schmitt. „In den Betrieben und bei den Mitarbeitern besteht eine hohe Anspannung. Unbürokratisches und schnelles Handeln ist das Gebot der Stunde.“

Darüber hinaus wünschen sich viele Befragte ein beherzteres Eingreifen und Handeln der Politik. So könnten beispielsweise Gewerbesteuerhebesätze in den betroffenen Regionen zeitlich befristet gesenkt werden.

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