Drängende Straßenbaumaßnahmen sind Thema in IHK-Verkehrsausschuss

Aufwändige Projekte auch im Kreis Olpe


IHK-Verkehrsreferent Burhan Demir, Christina Prothmann und Kevin Lass (Straßen.NRW) sowie Ausschussvorsitzender Michael Kröhl (von links). von IHK Siegen
IHK-Verkehrsreferent Burhan Demir, Christina Prothmann und Kevin Lass (Straßen.NRW) sowie Ausschussvorsitzender Michael Kröhl (von links). © IHK Siegen

Siegen/Olpe. Die Talbrücke Rinsenau in Siegen und der Ersatzneubau der Johannesbrücke in Grevenbrück und der Neubau der Attendorner Ihnetalbrücke sind herausfordernde Infrastrukturprojekte, die derzeit im Kreis Siegen-Wittgenstein und Olpe in Planung bzw. Umsetzung sind. Sie waren nun Thema im IHK-Verkehrsausschuss.


„Der Ersatzneubau der Talbrücke Rinsenau ist nicht nur wegen seiner verkehrlichen Bedeutung eine echte Herausforderung. Sie überspannt die HTS, die Sieg, die Bahnstecke Siegen-Köln und eine Hochspannungsleitung“, so Kevin Lass.

Gemeinsam mit seiner Kollegin Christina Prothmann stellte der Projektleiter vom Landesbetrieb Straßenbau.NRW den Sachstand zu drängenden Verkehrsprojekten in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe vor.

Voraussichtlich in drei Jahren sollen die Bauarbeiten an der Talbrücke Rinsenau beginnen. Zunächst werde der Brückenteil in Fahrtrichtung Autobahn neben der vorhandenen Brücke errichtet, ehe der Verkehr auf das neue Bauwerk verlagert und die alte Brücke abgerissen werde. „Geplant ist, dass der Verkehr während der Bauzeit aufrechterhalten werden kann“, erklärte Lass.

Aufwändiger Ersatzneubau der Johannesbrücke

Ebenfalls aufwendig gestaltet sich ein Projekt im Kreis Olpe: der Ersatzneubau der Johannesbrücke in Grevenbrück im Bereich der B 55/B 236, den Christina Prothmann den Ausschussmitgliedern vorstellte.

Aus verschiedenen Gründen musste eine Erneuerung der Brücke an ihrem bisherigen Standort verworfen werden. Sie soll künftig weiter westlich die Lenne überspannen. Insgesamt elf Bauphasen sind für das Projekt vorgesehen, das mit der Errichtung der neuen Brücke beginnt.

Anschließend sind der Bau von drei Kreisverkehren zur Verbesserung des Verkehrsflusses und die Errichtung einer Brücke für den Rad- und Fußverkehr im Bereich des bisherigen Bauwerks vorgesehen. „Aufgrund der hohen verkehrlichen Bedeutung der B 55 und der B 236 muss der Verkehr während der gesamten Baumaßnahme gewährleistet bleiben“, so die Projektleiterin. „Um die Verkehrssicherheit aufrechtzuerhalten, muss der Knotenpunkt der beiden Bundesstraßen zunächst instandgesetzt werden.“ Der Baubeginn für das Gesamtprojekt ist für 2026 bzw. 2027 vorgesehen.

Fortschritte beim Neubau der Ihnetalbrücke

Fortschritte machen derweil die Arbeiten für den Neubau der Ihnetalbrücke und den „Turbo-Kreisverkehr“ an der L 512 bei Attendorn, die im vergangenen Jahr begonnen haben. Baulich wird keine längere Vollsperrung erforderlich werden, da die bestehende Brücke erst abgerissen wird, wenn das neue Bauwerk fertiggestellt ist. Nach derzeitiger Einschätzung werden die Arbeiten 2027 beendet sein, ab 2026 soll der neue Kreisverkehr nutzbar sein.

Derzeit werden unter anderem Baugruben für die Arbeiten an der Gründung der neuen Brücke angelegt und eine Spritzbetonwand hergestellt. Immer wieder könne es zu Widrigkeiten kommen, die Bauprojekte verzögern können, so Prothmann. In diesem Fall seien es aufwendige Kampfmitteluntersuchungen und ein unerwartetes Vorkommen der Schlingnatter gewesen.

Im Verlauf der Sitzung gingen die Referenten auf weitere Verkehrsprojekte ein, darunter die Ertüchtigung der L 719 (Walpersdorf-Siegquelle), der Ausbau der B 508 (Ferndorf-Allenbach) und die Südumgehung Kreuztal. Nachdem hier ein notwendig gewordenes Planergänzungsverfahren zwischenzeitlich abgeschlossen wurde, steht nunmehr der abschließende Beschluss der Bezirksregierung bevor, damit Baurecht hergestellt werden kann.

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