Circusfamilie Trumpf: „Der Zusammenhalt ist für uns das A und O“

Saalhausen/Siegen. Der Adventskranz steht auf dem Tisch. Ein Lichterkranz um die Tür herum lässt das Wohnzimmer des Wohnwagens in einem besonderen Glanz erstrahlen und die weihnachtlichen Gardinen runden das Wohlfühlambiente ab. In den Wohnwagen des Circus Trumpf hat die Vorfreude auf Weihnachten längst Einzug gehalten und die Kinder freuen sich riesig. Doch wie feiert eine Circusfamilie eigentlich Weihnachten? LokalPlus blickte hinter die Kulissen der 16-köpfigen Familie Trumpf.

Fernab ihrer Meldeadresse in Saalhausen hat die Familie ihre Wohnwagen und Zelte am Leimbachstadion in Siegen aufgebaut. Neben den üblichen Vorbereitungen für das Fest wurde in den Tagen zuvor noch kräftig in der Manege geprobt. Seit dem 22. Dezember und bis zum 5. Januar findet täglich um 15.30 Uhr eine Weihnachtsvorstellung statt.

Auch an Heiligabend sind die Stars der Manege vom vierjährigen Nachwuchskünstler bis zu den über 60-jährigen Großeltern im Einsatz, um die Vorfreude auf die Weihnachtstage bei den Gästen zusätzlich „anzuheizen“. In der Heiligabend-Vorstellung ab 13 Uhr im weihnachtlichen geschmückten Zelt stattet auch der Weihnachtsmann den kleinen Gästen einen Besuch ab und beschenkt jedes Kind. Mit dabei sind auch Elsa und Olaf aus dem Film „Die Eiskönigin“.

Sobald der buchstäbliche Vorhang fällt, hält der Weihnachtsfrieden bei Familie Trumpf Einzug. „Jede einzelne Familie trifft in ihrem Wohnwagen die Vorbereitungen für das Essen. Oft haben wir das klassische Essen für Heiligabend, Kartoffelsalat mit Würstchen, vorbereitet. Das entscheiden wir immer relativ spontan“, erklärt Nancy Trumpf, die seit sieben Jahren zur Familie gehört.

Die 26-Jährige verliebte sich vor acht Jahren in einer Vorstellung in Marcel Trumpf und hat sich für ein „Leben auf Rädern“ entschieden. Zu den besonders schönen familiären Erlebnissen gehört insbesondere das Zusammensein an Weihnachten.

Nach den Essensvorbereitungen treffen sich alle in der Manege wieder. Im Anschluss an die Bescherung wird mit den Kindern gespielt. „Es ist uns wichtig, dass wir zusammen sind. Der Zusammenhalt ist für uns das A und O“, betont Nancy Trumpf. Auch Sohn Adrian freut sich riesig auf das schönste Fest des Jahres. Sein bescheidener Wunsch: eine Werkbank.

Die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest laufen wie in anderen Familien ab: Baum aussuchen, schmücken, Geschenke kaufen, sich aufs Fest einstimmen und abschalten. Im neuen Jahr warten neue Herausforderungen. Zwei Jahre Pandemie, in denen keine Vorstellungen stattfinden konnten, haben schon ein wenig an den Nerven gezerrt.

Aber auch die Suche nach einem Winterquartier ist laut Nancy Trumpf in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden. Auch das nimmt die 26-Jährige relativ gelassen und bringt ihren Optimismus auf den Punkt: „Nach jedem Tief kommt auch wieder ein Hoch. Hauptsache, alle sind gesund.“