„Bus Brücke“ stellt Konzept zur Unterstützung nach der Ankunft auf

„Wichtig ist jetzt die Integration“


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Die Organisation Bus Brücke richtete ein Familienfest für ukrainische Flüchtlinge aus. von Florian König
Die Organisation Bus Brücke richtete ein Familienfest für ukrainische Flüchtlinge aus. © Florian König

Plettenberg/Kreis Olpe. Die Hilfe hört nicht mit der Fahrt ins Sauerland auf. Im Gegenteil, damit fängt sie erst an. Aus diesem Grund hat die Initiative „Bus Brücke“ am Wochenende, 26./27. März, ein Familienfest für geflüchtete Ukrainer und ihre Gastfamilien auf dem Gelände der Firma Prange in Plettenberg-Eiringhausen veranstaltet.


Der Gedanke: Die Geflüchteten, die sie in den vergangenen Wochen ins Sauerland geholt haben, auf andere Gedanken bringen und ihnen gleichzeitig den Start in der neuen Umgebung erleichtern.„Wichtig ist jetzt, die Menschen zu integrieren. Mit dem Fest wollten wir bewirken, dass die Geflüchteten zuerst einmal untereinander ins Gespräch kommen und sich in der neuen Umgebung nicht alleine fühlen“, sagt der Plettenberger Florian König.

Gemeinsam mit den Attendornern Stefan Burghaus und Albrecht Brodhun ist er der Initiator der Organisation. Gleichzeitig bekamen auch die Gastfamilien mit dem Fest die Möglichkeit zu einem Austausch. Auch für sie ist die Situation schließlich neu. Für die entsprechend lockere Atmosphäre und Ablenkung nach der strapaziösen Reise stand eine Hüpfburg für die Kinder bereit.

Es gab Popcorn und Schnupperkurse in Zumba und Boxen wurden angeboten. Die Organisation dankt den zahlreichen Helfern sowie Geld- und Sachspendern, die bei der Ausrichtung für über 100 Personen unterstützt haben.

Schwere Entscheidung

„Die Entscheidung in den Bus zu steigen und in ein fremdes Land, eine Stadt, die 2.600 Kilometer vom Heimartort entfernt liegt, zu fahren, ist für viele nicht einfach. Das ist eine Lebensentscheidung und die treffen diese Personen innerhalb weniger Stunden. Das ist kaum vorstellbar“, schildert Albrecht Brodhun.

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Die Organisation Bus Brücke hat weitere 38 Flüchtlinge ins Sauerland geholt.

Die Organisation versucht den Menschen daher schon, bevor sie diese ins Sauerland holen, zu vermitteln, dass sie sie nicht einfach nur irgendwo hinbringen, sondern sich auch im Nachhinein um sie kümmern. Dieses Angebot soll zukünftig auch noch weiter ausgebaut werden. Dazu werden aktuell innerhalb des Netzwerkes Patenschaften gesucht und vermittelt.

Die Familien sollen so zum Beispiel durch Fahrdienste oder bei Einkäufen Unterstützung erfahren. Der nächste Schritt wird sein, eine Betreuung für die Kinder zu organisieren. Gemeinsam mit zwei Helferinnen reiste Albrecht Brodhun am Wochenende erneut nach Krakau, um weitere geflüchtete Menschen abzuholen.

38 weitere Personen im Sauerland

Mit 38 Personen, darunter 23 Kindern, kamen sie am Sonntagmorgen wieder im Sauerland an. „Vor allem für die Kinder ist es wichtig, dass sie wieder in geordnete Verhältnisse kommen und nicht so viel von der Flucht mitbekommen beziehungsweise diese so schnell wie möglich wieder vergessen“, erklärt Albrecht Brodhun. Eine Veranstaltung wie das Familienfest sei hier ein Anfang.

Deutlich wahrzunehmen war für ihn, seine Begleiterinnen und die Bus Brücke Helfer vor Ort am Wochenende eine Veränderung der Stimmung an den Hotspots in Polen. Nachdem in den Sozialen Medien vor Menschenhändlern, die sich als vermeintliche Helfer ausgeben, gewarnt wurde, seien die Menschen erst einmal sehr zurückhaltend.

„Sie haben Angst und sind zunächst sehr skeptisch. Das ist natürlich verständlich“, berichtet der Attendorner. Wenn sie merken, dass die Helfer der „Bus Brücke“ es ehrlich meinen, sei die Dankbarkeit jedoch nach wie vor sehr groß.

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