Brustkrebs-Früherkennung: Screening-Alter wird ausgeweitet

Auch Frauen von 70 bis 75 Jahren dabei


Dr. Michael Blazek, programmverantwortlicher Arzt der Mammographie-Screening-Einheit mit Standorten in Siegen, Olpe, Bad Berleburg und Arnsberg. von privat
Dr. Michael Blazek, programmverantwortlicher Arzt der Mammographie-Screening-Einheit mit Standorten in Siegen, Olpe, Bad Berleburg und Arnsberg. © privat

Kreis Olpe/Siegen. 70.000 Frauen erkranken jährlich neu an Brustkrebs. Das Mammakarzinom gilt somit als häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Wird der Krebs in einem frühen Stadium erkannt, stehen die Heilungschancen sehr gut. In speziellen medizinischen Zentren, sogenannten Mammographie-Screening-Einheiten, konnten sich bislang Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren auf Brustkrebs untersuchen lassen.


Dieses Alter wird nun angehoben: Alle zwei Jahre Anspruch auf ein Mammographie-Screening haben bald auch Frauen zwischen 70 und 75 Jahren. „Eine Entscheidung, die wir sehr begrüßen und auf die wir seit Jahren warten“, sagt Dr. Michael Blazek, gemeinsam mit Dr. Volker Brandenbusch Programmverantwortlicher Arzt der Mammographie-Screening-Einheit Siegen-Olpe-Hochsauerland. Denn: „Mit dem Früherkennungsprogramm können wir Leben retten“, so der Mediziner.

Neuer Standort in Olpe

Bei der Mammographie handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust. In Siegen stehen hierfür drei Mammographie-Geräte der neuesten Generation zur Verfügung. Das Screening-Angebot in der Einheit in Olpe wird ab dem 1. Januar 2024 an einem neuen, modernisierten Standort mit erweiterten Zeiten angeboten.

Eingeladen zum Screening werden die Teilnehmerinnen per Post durch die Zentrale Stelle in Münster, die die Daten über die Einwohnermeldeämter erhält. Die Umstellung, die mit der Alterserhöhung einhergeht, ist komplex. „Ziel ist es, dass nun auch Frauen zwischen 70 und 75 Jahren angeschrieben und eingeladen werden“, erläutert Dr. Blazek.

Bald auch für Frauen unter 50?

Dies wird allerdings voraussichtlich noch einige Monate dauern. Bis dahin sind Frauen der entsprechenden Altersgruppe selbst gefragt und müssen aktiv werden: Wer einen Screening-Termin wahrnehmen möchte, kann ihn selbst über die Zentrale Stelle in Münster einfordern.

In Zukunft könnte die Zahl der Teilnehmerinnen noch weiter steigen, wie Dr. Blazek ausführt: „Erwägt wird derzeit, dass künftig auch jüngere Frauen einen Anspruch auf Mammographie bekommen sollten. Dies gelte dann für die Altersgruppe der 45- bis 49-Jährigen.“ Eine Entscheidung stehe allerdings derzeit noch aus.

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